Als ehemaliges Mitglied des Modellbahn-Club Eschwege e.V. möchte ich die etwa 40 Quadratmeter große H0-Anlage vorstellen, an der ich fast 15 Jahre mitgebaut habe.
Diese Anlage hat eine Gleislänge von ungefähr 280 Metern, die mit Zweileiter-Fahrzeugen im Gleichstrombetrieb mittels Z-Schaltung befahren wird. Das Thema der 7,5 Meter langen und 3 Meter breiten Anlage ist eine 2-gleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn im Mittelgebirge, die den Zeitraum zwischen 1900 und 1950 darstellt. Der 7-gleisige Hauptbahnhof, an den ein kleines Bahnbetriebswerk mit 2-ständigen Lokschuppen angeschlossen ist, fungiert als Verbindung zwischen der Fahrstrecke, die in mehreren Ebenen mit 6-facher Gleiswendel und großem Viadukt die Anlage überquert, und dem 6-gleisigen Schattenbahnhof. Mittels zweier verdeckter Kehrschleifen kann die Fahrtrichtung der Züge gewechselt werden.
Der nachträglich angebaute Anlagenschenkel mit einer Länge von 6,5 Metern und einer Breite von etwa 2,5 Metern beherbergt neben einer Paradestrecke und einem weiteren 10-gleisigen Schattenbahnhof die fast maßstäbliche Nachbildung des Kopf- und Spitzkehrenbahnhofs Lauscha in Thüringen. Beide Anschlußstrecken, im Original nach Sonneberg und Probstzella, sind kreuzungsfrei an die Hauptstrecke angebunden.
Viele Gebäude, unter anderem die beiden Bahnhofsgebäude und der Güterschuppen im Hauptbahnhof, sind im kompletten Selbstbau entstanden. Ebenso die Tunnelportale, deren Vorbilder sich überwiegend in Nordhessen befinden. Andere Gebäude wurden durch Um- und Anbauten verändert, neudeutsch Kitbashing genannt. Auch ein beschrankter Bahnübergang, der sowohl automatisch wie auch manuell bedient werden kann, ist vorhanden. Das Rollmaterial gehört den Mitgliedern, die Bilder sind Ende der 80er Jahre entstanden.
Die gesamte Anlage besteht aus einzelnen Segmenten, die jeweils eine Größe von 1,20 Meter auf 1,80 Meter haben und mittels steckbaren Kabelanschlüssen mit bis zu 120 Kontakten an die Schaltschränke angeschlossen sind. Zwischen den Segmenten, die auf eigenen Füßen stehen, gibt es nur lösbare mechanische Verbindungen. Die Flexgleise und Weichen, überwiegend von PIKO und ROCO, mit einer Profilhöhe von 2,5 mm, sind mit Schienenverbindern verbunden, an diese wurden elektrischen Verbindungskabel angelötet.
Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit lag überwiegend im handwerklichen und elektrischen Bereich sowie in der Dokumentation der elektrischen Steuerung. Dazu gehörte auch die Entwicklung einer Blocksteuerung mit Besetztmeldung unter Verwendung von Vorgaben aus mehreren Büchern, die bis heute in etwa 40-facher Ausführung gebaut wurde und störungsfrei ihren Dienst leistet. Die elektrischen und elektronischen Komponenten befinden sich in zwei Schaltschränken, die Steuerung erfolgt durch zwei selbstgebaute Gleisbild-Stellpulte. Die Länge der Verkabelung beträgt etwa 38 Kilometer.
Eine schon frühzeitig forcierte Umstellung auf Digital, um die Länge der Verkabelung zu reduzieren und um neue, modernere Steuerungsmöglichkeiten zu verwirklichen, wurde seinerzeit vom Vorstand abgelehnt, obwohl die schon vorhandene Besetztmeldung hätte integriert werden können.
Die Anlage steht zum Verkauf, Kontakt über den Betreiber der Webseite.
7-gleisiger Hauptbahnhof, Blick von der Viaduktseite in Richtung Bahnbetriebswerk |
Zug mit BR 10 verlässt den Hauptbahnhof, fährt am Bahnbetriebswerkwerk vorbei, um die Steigung in Richtung Viadukt zu erklimmen |
Blick auf das Bahnbetriebswerk, welches sich vor den Arkadenbögen am Beginn der Steigung in Richtung Viadukt befindet, links die Nachbildung des Bischofferoder Tunnels |
Zug überquert den Bahnübergang oberhalb des Hauptbahnhofs, um gleich in die Nachbildung des Bischofferoder Tunnels einzufahren |
Nach Durchqueren des ersten Tunnels befindet sich der Zug auf der zweiten Ebene, um nach Durchqueren des zweiten Tunnels über das Viadukt zu fahren |
Großes Viadukt über der Einfahrt des Hauptbahnhofs, rechts vom Viadukt, kaum sichtbar, die Nachbildung des Hönebacher Tunnels |
Großes Viadukt über der Einfahrt des Hauptbahnhofs, im angeschnittenen Tunnelportal am linken Bildrand endet die etwa 8 Meter lange Paradestrecke |
Großes Viadukt über der Einfahrt des Hauptbahnhofs, das Gleis, welches im Tunnel unter dem Viadukt verschwindet, führt in die Gleiswendel |
Stellwerk auf der Viaduktseite des Hauptbahnhofs, direkt hinter dem Stellwerk liegt das Gleis der Paradestrecke |
Detailansicht des Stellwerks auf der Viaduktseite des Hauptbahnhofs |
Hinter dem Stellwerk ist der Güterschuppen und das auf der Brücke liegende Bahnhofsgebäude zu erkennen |
Selbst gebauter Güterschuppen und das auf der Brücke liegende Bahnhofsgebäude |
Selbst gebautes Bahnhofsgebäude auf der Brücke mit den Abgängen zu den Bahnsteigen, rechts daneben das Verwaltungsgebäude |
Blick vom Verwaltungsgebäude am Bahnhof über den Güterschuppen zum großen Viadukt |
Großes Viadukt über der Einfahrt des Hauptbahnhofs. Das Gleis, das im Tunnel rechts vom Einfahrtsignal verschwindet, führt zur Paradestrecke |
Einfahrt des Zuges mit BR 10 in den Hauptbahnhof, links die Bahnhofstraße |
Pferdewagen in der Bahnhofstraße auf dem Weg zum Hauptbahnhof |
Pferdewagen auf dem Weg zum Hauptbahnhof, in Vordergrund ein Tunnelportal |
Verwaltungsgebäude am Hauptbahnhof |
Verwaltungsgebäude am Hauptbahnhof, links der Güterschuppen |
Strecken unter dem Viadukt, rechts zum Haupt- und zum Schattenbahnhof, links von der Paradestrecke, das Tunnelportal markiert das Ende der Gleiswendel |
Blick auf die Gebäude hinter dem Hauptbahnhof |
Treppenabgänge zu den Bahnsteigen am Hauptbahnhof |
Drei Ausfahrgleise in Richtung Bahnbetriebswerk, dahinter die Rückseite der Bahnhofstraße |
Tag der offenen Tür im Dezember 1999 Alle Modelle, auch die in den Vitrinen, gehören den Mitgliedern |
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Übersicht über den Hauptteil der Anlage |
Blick über den nachträglich angebauten Anlagenschenkel |