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5 Tunnel (1505,8 Meter): Köttewitz Weesenstein Pilz Gleisberg Geising
Tunnel Köttewitz [PIR] (SN)
Wird auch Tunnel Weesenstein 1 genannt.
Länge: |
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Nordportal, vom Haltepunkt Köttewitz (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Südportal, vom Haltepunkt Weesenstein (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Tunnel Weesenstein [PIR] (SN)
Wird auch Tunnel Weesenstein 2 genannt.
Länge: |
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Nordportal, vom Haltepunkt Weesenstein (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Südportal, vom Haltepunkt Burghardswalde-Maxen (Juni 2005) (Foto: VSO) |
Pilz-Tunnel [DW] (SN)
Wird auch Tunnel Brückenmühle genannt.
Länge: |
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Nordostportal, vom Haltepunkt Oberschlottwitz (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Westportal, vom Bahnhof Glashütte/Sachsen (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Länge: |
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Nordportal, vom Bahnhof Glashütte/Sachsen (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Südportal, vom Haltepunkt Bärenhecke-Johnsbach (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Geising-Tunnel [DW] (SN)
Wird auch Geisinger Tunnel genannt
Länge: |
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Nordwestportal, vom Haltepunkt Hartmannsmühle (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Südwestportal, vom Haltepunkt Geising (Juni 2006) (Foto: VSO) |
Strecke Heidenau - Altenberg
Seit 1886 war eine Eisenbahnverbindung vom Elbtal zum böhmischen Kohlerevier durch das Müglitztal erörtert worden. Die Pläne für einen über das Gebirge kostspieligen Durchgangsverkehr sind aber wieder aufgegeben worden, bestand doch schon eine sächsisch-böhmische Eisenbahnverbindung entlang des Elbtales. Für die Erzgebirgsorte war aber eine Eisenbahnverbindung dringend notwendig. Von den vorgeschlagenen Anschlussbahnhöfen an der Regelspurstrecke Pirna, Niedersedlitz und Mügeln wurde der letztere ausgewählt, weil nur so die Industrieanlagen im unteren Müglitztal erschlossen werden konnten. Man entschied sich für eine Schmalspurbahn, um weitestgehend unter Verzicht kostspieliger Kunstbauten die windungsreiche Talsohle des Müglitztales ausnutzen sowie zahlreiche Anschlussgleise und Haltestellen in Fabrik- und Ortsnähe anlegen zu können.
Zunächst wurde die Strecke auf einer Länge von 36,1 km zwischen dem Bahnhof Mügeln, der 119,9 Meter über NN liegt, und dem Bahnhof Geising-Altenberg, der 590,01 Meter über NN liegt, mit 14 dazwischen liegenden Verkehrsstellen gebaut. Die Strecke befand sich vom Elbtal aus in ständiger Steigung. Die stärkste Steigung betrug auf 1.782 Meter 1 : 30, der kleinste Radius beträgt 80 Meter. 40,33 Prozent der Strecke lag in Krümmungen. Obwohl durch die Schmalspur die natürlichen Geländeverhältnisse ausgenutzt werden konnten, mussten 56 Brücken und ein Viadukt von 65 Metern Länge errichtet werden. Die 248 schienengleichen Wegübergänge haben das Schicksal der Bahn später noch maßgeblich beeinflusst.
Am 18. November 1890 konnte der Betrieb zwischen Mügeln und Geising-Altenberg eröffnet werden. Die Bahn wurde sofort außerordentlich beansprucht. Im unteren Teil des Müglitztales lagen viele Papier-, Zellstoff-, Gussstahl- und Chemiefabriken. In der Mitte in Glashütte ist die Uhrenindustrie zu Hause. Der obere Teil mit den Orten Geising, Altenberg, Zinnwald, Oberbärenburg und Schellerhau war stets ein beliebtes Ausflugsziel der Bevölkerung aus Dresden und Umgebung. Das Osterzgebirge mit der Höhenlage von 850 Meter ist im Winter ein ideales Sportgebiet. Bei solchen Bedingungen hatte die Bahn die größten Gewinne aller sächsischen Schmalspurbahnen zu verzeichnen.
Die Tunnel auf der Strecke sind in Streckenkilometrierung: | |||
1. | Köttewitzer Tunnel (Tunnel Köttewitz) | 198 Meter | |
2. | Weesensteiner Tunnel (Tunnel Weesenstein) | 240 Meter | |
3. | Pilz-Tunnel | 292 Meter | |
4. | Gleisberg-Tunnel | 593 Meter | |
5. | Geisinger Tunnel (Geising-Tunnel) | 235 Meter |
1920 ist der Anfangsbahnhof Mügeln durch Eingemeindung in Heidenau umbenannt worden. Mit Notstandsarbeitern begann am 12. Mai 1919 die Verlängerung der Strecke bis Altenberg, das auf 755 Meter über NN liegt, um ein noch günstigeres Wintersportgebiet anzuschließen. Am 10. November 1923 wurde dieser Abschnitt mit dem Festsonderzug Nummer 598 eröffnet.
In der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1927 entlud sich im oberen Erzgebirge ein besonders schweres Gewitter. Das Erzgebirge, das zu jener Zeit nahezu abgeholzt und ohne Stau- bzw. Rückhaltebecken war, konnte das Wasser nicht aufhalten. Sturzwellen bis 4 Meter Höhe rasten durch das Tal. Die meisten Brücken und Gebäude sowie insgesamt 20 km Strecke wurden vollständig zerstört. Nach dieser Zerstörung wurde auch ein Umbau der Strecke auf Regelspur diskutiert, der aber wegen der zu erwartenden Kosten, die dem Fünffachen der Baukosten von 1890 entsprachen, wieder verworfen wurde.
Somit ging der Schmalspurbetrieb am 1. Dezember 1927 wieder voll weiter.
1933 wurde der Gedanke zum Umbau auf Regelspur erneut aufgegriffen. Als Gründe wurden der Abbau der Arbeitslosigkeit, die Zunahme der Unfälle an den zahlreichen schienengleichen Wegübergängen der Schmalspurbahn sowie die starke Frequentierung der Bahn, die eine Verkürzung der Reisezeiten erforderte, genannt.
Grundsätzlich sollte während der Bauarbeiten der Schmalspurbetrieb aufrechterhalten werden. Der Umbau begann 1935. Am 15. August 1938 wurde die verbliebene Reststrecke von Lauenstein nach Altenberg stillgelegt, damit war diese Schmalspurbahn endgültig eingestellt. Um mit einer Regelspurstrecke nach Altenberg zu gelangen, mussten 15 größere und 23 kleinere Brücken sowie 5 Tunnel angelegt werden.
Der Stein des für jeden Tunnel obligaten »Hoheitszeichens« besteht aus Meißner Granit.
Text und Bild: Karlheinz Dörner
Karte erhalten von Jens Herbach |
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