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Text und Bilder von Karlheinz Dörner
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Nordportal |
Südportal |
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Umgebung am Südportal |
Detail am Südportal |
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Oberhalb von Glashütte lagen ähnliche Verhältnisse vor wie beim Pilztunnel. Hier musste die Schmalspurbahn ebenfalls mit kleinen Halbmessern das windungsreiche Tal durchfahren. Durch einen Tunnelbau bot sich eine kürzere und geradeaus verlaufende Strecke an. Der Tunnel beginnt 17 Meter über der früheren Schmalspurstrecke und tritt 7 Meter höher als die Schmalspurbahn aus dem Gebirgsstock heraus. Im Bauwerksverzeichnis heißt es zum Tunnel: »Die Vollspurbahn wird im Streckenabschnitt vom Bahnhof Glashütte zur Haltestelle Bärenhecke-Johnsbach, zwischen dem Hammergut Gleisberg und der oberen Büttnermühle von nördlicher nach südlicher Richtung in einem 539 Meter langen Gleisbergtunnel durch die ost-westwärts verlaufende Berglehne geleitet. Die Bahn führt in einer Neigung von 1 : 39 in gerader Richtung durch den Tunnel. Der Tunnel wird auf seine ganze Länge voll ausgemauert, und zwar die Widerlager aus Zementstampfbeton und das Gewölbe teils aus Tunnelklinkerstein, teils aus Eisenbetonschalen. Die im Tunnel aufkommenden Wässer werden in einem rechts des Gleises eingebauten Entwässerungskanal nach dem offenen Bahngraben außerhalb des Tunnels in Richtung Heidenau abgeleitet. Die Portalwässer der Altenberger Seite werden beiderseits des Bahnkörpers in offenen Gräben nach der Müglitz abgeführt.« Den Gleisbergtunnel baute die Firma Phillip Holzmann AG Dresden. Mit der Baustelleneinrichtung war man im Monat März 1936 fertig, der Vollausbruch wurde am 17. April 1937 beendet. Beim Tunnelbau bereitete die Entwässerung keine Schwierigkeiten, da bergauf vorgetrieben wurde und das Wasser im natürlichen Gefälle abfließen konnte. Wie beim Pilztunnel gibt es eine Möglichkeit über einen abgedeckten Kamin zum Gewölberücken zu gelangen. Die Eckverkleidung der Portale und der obere Abschluß des Mauerwerks bestehen ebenfalls aus Oberlausitzer Granit von den Steinbrüchen bei Demitz-Thumitz, weil vor Ort geeignetes Gestein fehlte. Eine Besonderheit weist der Gleisbergtunnel gegenüber den anderen Tunneln der Müglitztalbahn auf. Man hoffte zunächst auf die vollständige Ausmauerung verzichten zu können. Die vorgefundenen geologischen Verhältnisse zwangen dann doch zur Vollausmauerung. Da bei der Länge des Tunnels die vollständige Ausmauerung mit Tunnelklinkern der Inbetriebnahmetermin gefährdet gewesen wäre, entschloß sich die Baufirma, den Tunnel mit Stahlbetonschalen auszukleiden. Man betonierte im Tunnel beiderseits ein Widerlager in einem Zug durch. Außerhalb des Tunnels wurden zwei Halbschalen aus Beton mit Halteeisen hergestellt, auf Wagen gesetzt und mit einer Diesellok auf der 600-mm-Förderbahn in den Tunnel gezogen. Ein Elektrozug richtete die Schalen senkrecht auf, spreizte sie auseinander und setzte sie auf das Tunnelwiderlager. Anschließend dichteten Bauleute die Fugen ab und überpackten die von den Schalen zum Halbring aufgespreizte Verkleidung mit Steinen. Ring für Ring, insgesamt 570 Stück führten so zur vollständigen Tunnelauskleidung. Das glatte Gewölbe ist mit einem Anstrich versehen, der es vor Rauch und Abgasen schützen soll. |
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Brücke vor dem Südportal, fotografiert in 2005 von D. Rheinländer, Dresden Foto mit freundlicher Genehmigung erhalten von Sachsenschiene |
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