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2 Tunnel / 1 Galerie (3.437 Meter / 230 Meter): Egge Galerie Alte Eisenbahn
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Nordportal, von Überleitstelle Buke (Oktober 2003) (Foto: Thomas Mertens, Altenbekener Eisenbahnfreunde) |
Südportal, vom Bahnhof Willebadessen (Oktober 2003) (Foto: Thomas Mertens, Altenbekener Eisenbahnfreunde) |
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Der Eggetunnel durchquert bei der ostwestfälischen Stadt Willebadessen das Eggegebirge. Er wurde von 1996 bis 2003 gebaut und ersetzte damit eine weiter östlich verlaufende oberirdische Trassierung, die über instabiles Gelände verlief und durch eine Hangabrutschung beschädigt wurde. Im Bereich der Eggequerung wurde daraufhin auf 12,8 km eine Verlegung der Linie durchgeführt. Der Glaseberg wird jetzt mit einem Tunnel unterfahren, der für eine Geschwindigkeit 200 km/h ausgelegt ist. Wegen fehlender Signaltechnik (Linienzugbeeinflussung bzw. ETCS) dürfen die durchfahrenden Züge derzeit aber nur maximal 160 km/h schnell sein. Außerdem wurde vom Eisenbahn-Bundesamt angeordnet, dass sich wegen der einröhrigen Bauweise keine Personen- und Güterzüge im Tunnel begegnen dürfen. Für den Neubauabschnitt musste eine teilweise 70 Meter breite Schneise durch den Wald geschlagen werden. Als Ausgleichsmaßnahmen wurden zwei Waldgebiete über eine neu angelegte, 68 ha umfassende, Waldfläche miteinander verbunden. Der Bahnhof Neuenheerse wurde aufgegeben; der Bahnhof Willebadessen wurde im Zusammenhang mit dem Tunnelbau völlig umgebaut und wieder für den Personenverkehr geöffnet. |
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Quelle: Wikipedia, Egge-Tunnel Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
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Kurzes Video vom Egge-Tunnel und von der Egge-Galerie |
Etwa 600 Meter vor dem Südportal des Egge-Tunnels befindet sich die Egge-Galerie. Man legte deshalb den Ausgang des Egge-Tunnels so, dass man genügend Platz hat, um den Hang zum Egge-Tunnel hin langsam abfallen zu lassen und baute dann oberhalb vom Egge-Tunnel eine Stützwand aus sogenannten "Bohrpfeilern". Dazu wurden mit einer riesigen Bohrmaschine große Löcher in den Boden gebohrt. Der Durchmesser beträgt etwa 1 Meter, der Abstand etwa 2 Meter. Dann wird ein langes Drahtgestell in den Schacht abgelassen und der Pfeiler wird mit Beton ausgegossen. |
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Quelle: Altenbekener Eisenbahnfreunde
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Nordseite, vom Egge-Tunnel (Oktober 2003) (Foto: Thomas Mertens, Altenbekener Eisenbahnfreunde) |
Blick von oben bei Google Maps |
Südseite, vom Bahnhof Willebadessen (Oktober 2003) (Foto: Thomas Mertens, Altenbekener Eisenbahnfreunde) |
Tunnel Alte Eisenbahn [HX] (NW)
Hierbei handelt es sich nicht um eine in Millionen von Jahren entstandene Schlucht, die mit ihren schoffen Klippen und tiefen dunklen Tümpeln wie ein Gebirgsklamm wirkt, sondern um eine verlassene Großbaustelle. Von 1846 bis 1848 waren hier über 500 Arbeiter damit beschäftigt, einen Eisenbahntunnel zu graben. Die ursprünglich geplante Eisenbahnstrecke sollte von Warburg/Westfalen über Paderborn nach Lippsatdt führen. Dazu wurde zwischen den Gemeinden Willebadessen und Lichtenau ein 565 Meter langer Tunnel gebaut, der bei der Einstellung der Bautätigkeit bereits zu einem Drittel fertig gestellt war. Mit dem Erreichen der Tunneleingänge traten starke Grundwasser und dadurch Erdrutsche auf, was die Baukosten in die Höhe trieb. Die Einstellung der Bautätigkeit erfolgte einerseits wegen technischer Schwierigkeiten, anderseits weil 1848 zur bürgerlichen Revolution kam. Banken und private Anleger waren verunsichert. Die Berliner Eisenbahnspekulanten, die etwa 80 Prozent des Kapitals der Eisenbahngesellschaft gezeichnet hatten, leisteten die erforderlichen Einzahlungen nicht mehr, so dass die Gesellschaft das Projekt dem preußischen zur Übernahme anbot. Für die dann später tatsächlich realisierte Strecke über Altenbeken war der Tunnel nicht mehr erforderlich. Sichtbar sind heute noch die wassergefüllten Einschnitte beider Tunnelzufahrten von 15 bis 20 Meter Tiefe sowie die trichterförmigen Reste von drei Schächten in der Achse des geplanten Tunnels. Der Rohbau des Tunnels wurde später gesprengt, damit von ihm für Menschen und Tiere keine Gefahr ausgeht. In seiner Nähe befinden sich Halden aus dem Bodenaushub der Baustelle. Am östlichen Tunnelportal lässt sich ein 12 Meter hoher Damm noch etwa 100 Meter weit verfolgen. Das gesamte Gelände steht sowohl unter Natur- als auch unter Denkmalschutz. Man findet das Bodendenkmal auf halben Wege zwischen Willebadessen und Lichtenau in einem Waldstück nahe der Karlsschanze. Auch der Eggeweg führt in der Nähe vorbei. Das Bild zeigt den wassergefüllten, westlichen Einschnitt. |
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Unter Verwendung folgender Quellen selbst verfasst: Naturpark Teutoburger Wald, Flyer Eisenbahn sowie Text »Wie die Bahn nach Altenbeken kam« der Altenbekener Eisenbahnfreunde Weitere Informationen bei Wikipedia, Alte Eisenbahn |
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