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Tunnelportale


Bilder der Strecke: 6609 (Museumsbahn, stillgelegt / KBS 159g)

1 Tunnel (80 Meter)Höllenmaul 

[Dresden -] Freital Ost - Dresden-Gittersee (- Kleinnaundorf - Possendorf)
(Windbergbahn / Sächsische Semmeringbahn / Possendorfer Heddel)

Tunnel Höllenmaul  [PIR]  (SN)

Ostportal des Tunnels Höllenmaul (Screenshot aus Video bei Youtube von Friedrich List)

Länge:
80 Meter

Streckenteil:
Freital Ost - Dresden-Gittersee

Lfd-Nr, Direktion:
603, Ham-002

Seite/Quadrant:
114D Nicht eingezeichnet
118 C3 Nicht eingezeichnet

bei km:
0,5

Neugebautes Südwestportal des Tunnels Höllenmaul
Ostportal, vom Abzweig Freital Ost (früher Niedergittersee)
(Oktober 1993) (Screenshot aus Video von Friedrich List)
Blick von oben
bei Google Maps
Neugebautes Südwestportal, vom Bahnhof Freital-Birkigt
(früher Potschappel-Birkigt) (Dezember 2012)
 
Die tunnelartige Unterführung wurde bei der Erneuerung der Strecke von Dresden nach Freiberg in den Jahren 1910 bis 1912 erbaut. Der Name rührt daher, da sich die Geräusche der Heddel vielfach im Gewölbe brachen und einen gewaltigen Lärm verursachten.
Quelle: Jürgen Schubert: Die Windbergbahn, Alba Publikation, Januar 1982

Geschichte:

Karte der Windbergbahn (Ersteller: Wikipedia-Benutzer Maximilian Dörrbecker)  
Karte der Windbergbahn, erstellt von
Wikipedia-Benutzer Maximilian Dörrbecker,
Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA 2.0
 
Die Windbergbahn, auch Sächsische Semmeringbahn und Possendorfer Heddel genannt, ist eine normalspurige Nebenbahn bei Dresden in Sachsen, die als erste deutsche Gebirgsbahn gilt. Erbaut wurde sie 1856 durch die Albertsbahn AG als Hänichener Kohlezweigbahn für die Abfuhr der am Windberg bei Freital geförderten Steinkohle. Nach einem Umbau zu einer öffentlichen Linie und der Verlängerung nach Possendorf war sie auch eine bedeutende Ausflugsbahn.

Der obere Abschnitt wurde bereits 1951 stillgelegt, die Reststrecke diente bis 1989 vor allem den strategisch wichtigen Uranerztransporten der SDAG Wismut. Der verbliebene Güterverkehr endete 1993. Seit 2008 befindet sich das noch vorhandene Gleis bis Dresden-Gittersee im Eigentum des Sächsischen Museumsbahn Vereins Windbergbahn e. V., der eine Nutzung als Museumsbahn anstrebt.

Die Windbergbahn steht seit 1980 wegen ihrer eisenbahngeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz.

Vorgeschichte: Erste Nachweise für die Förderung von Steinkohle im Döhlener Becken stammen schon von 1452. Aber erst mit der beginnenden Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts nahm der Abbau größere Ausmaße an. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Tiefbauschächte. Dem Transport der Kohle nach Dresden diente in dieser Zeit die Kohlenstraße, die von den Fördergebieten bei Hänichen und am Windberg über Coschütz direkt zu den Abnehmern in Dresden führte.

  Bahnhof Freital-Birkigt
  Bahnhof Freital-Birkigt, fotografiert im Dezember 2012
Im Jahr 1849 entstand mit dem Hänichener Steinkohlenbauverein eine Aktiengesellschaft, zu der die Gruben Beckerschacht, Beharrlichkeitsschacht und Berglustschacht bei Hänichen gehörten. Der Hänichener Steinkohlenbauverein forderte 1852 den Bau einer Eisenbahnverbindung zu den Schächten auf privater Basis, um die unzureichenden Transportverhältnisse zu verbessern. Die Strecke sollte in Niedersedlitz an der Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn beginnen und durch das Lockwitztal nach Hänichen führen. Die nötige Konzession wurde allerdings verweigert, da der sächsische Staat zu dieser Zeit vor allem an gewinnbringenden Hauptbahnen interessiert war.

Ähnliche Forderungen nach einer Eisenbahnverbindung kamen jedoch zur gleichen Zeit auch von den Bergbauunternehmern und Fabrikanten des Plauenschen Grundes. Hier stimmte der sächsische Staat den Plänen zum Bau einer Bahnstrecke zu, die von Dresden aus bis Tharandt führen und später ein Teil einer Fernverbindung Richtung Freiberg und Chemnitz werden sollte. Am 4. Mai 1853 gründete sich die Albertsbahngesellschaft, am 28. Juni 1855 wurde ihre Strecke von Dresden nach Tharandt eröffnet. Die Konzession zum Bau der Strecke von Dresden nach Tharandt, heute als S 3 betrieben, bezog auch den etwaigen Bau einer Zweigbahn nach Hänichen mit ein.

Am 31. Mai 1855 schloss die Albertsbahn AG mit dem Hänichener Steinkohlenbauverein einen Vertrag, der die Einrichtung einer Zweigbahn zu deren Schächten bei Hänichen vorsah.

Bau und Eröffnung: Der Bau der Hänichener Kohlenzweigbahn erwies sich letztlich als außerordentlich problematisch. Wegen der enormen Höhenunterschiede war zunächst der Bau einer Seilzugbahn konzipiert worden, die an eine mit Pferden betriebene Strecke im Poisental anschließen sollte. Eine solche Lösung hätte allerdings eine viel zu niedrige Beförderungskapazität gehabt, so dass sie, auch aus Kostengründen, verworfen wurde.

Wasserstation in Freital-Birkigt  
Wasserstation in Freital-Birkigt, fotografiert im Dezember 2012  
Der für die Planung und Bauleitung zuständige Eisenbahningenieur Karl Gustav Brescius entwarf schließlich eine als reine Adhäsionsbahn konzipierte Trassenführung, die in künstlicher Längenentwicklung in Kehren am Birkigter Hang aufwärts führte. Durch eine geschickte Wahl der Streckenführung gelang es, ohne teure Kunstbauten wie Brücken und Einschnitte auszukommen. Die meisten Zechen konnten zudem durch sehr kurze Anschlussbahnen an die neue Strecke angeschlossen werden. Allerdings war auch hier zunächst noch ein Betrieb mit Pferden vorgesehen.

Nach Bekanntwerden des Bahnprojektes schlossen die interessierten Steinkohlenwerke Anschlussverträge mit der Albertsbahn AG über die zu transportierenden Tonnagen ab. Die avisierten Transportmengen nahmen jedoch einen solchen Umfang an, dass an einen Betrieb mit Pferden nicht mehr zu denken war. Karl Gustav Brescius plante die Strecke nunmehr als normale Lokomotiveisenbahn. Gegen erhebliche Widerstände von Kritikern des eigenen Berufsstandes und den Aktionären der Albertsbahn setzte er letztlich seinen Plan durch.

Im Lauf des Jahres 1855 begannen schließlich die Bauarbeiten, die rasch voranschritten. Am 4. April 1856 wurde die Abzweigweiche zur Albertsbahn in Niedergittersee eingebaut. Am 21. Oktober 1856 war die Strecke mit der Prüfung durch ein Sachverständigengremium fertiggestellt. Im Februar und März 1857 lieferte die Firma Hartmann in Chemnitz die drei bestellten Lokomotiven aus.

Der erste Leergüterzug fuhr am 1. April 1857 vom Dresdner Kohlenhafen nach Hänichen, um am Nachmittag, beladen mit Kohle des Hänichener Steinkohlenbauvereins, wieder talwärts zu rollen. Damit hatte die erste Gebirgsbahn Deutschlands ihren Betrieb aufgenommen.

Am 15. April 1857 unternahm der sächsische König Johann eine Inspektionsfahrt auf der Hänichener Kohlenzweigbahn. Im Anschluss an die Fahrt äußerte er in einer Rede vor den Aktionären der Albertsbahn AG den Satz: »Nun meine Herren, jetzt stehen wir den Österreichern in nichts mehr nach. Auch wir haben nun eine Semmeringbahn, eine Sächsische Semmeringbahn.« Seitdem ist auch der Name Sächsische Semmeringbahn für die Strecke in Gebrauch.

Weiteres zu Betrieb, Verstaatlichung, Verlängerung bis Possendorf, dem Betrieb als Erz- und Museumsbahn sowie Informationen zu den Stationen und Bilder gibt es im excellenten Wikipedia-Artikel Windbergbahn.
Quelle: Wikipedia, Windbergbahn
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Landkarte:

[Dresden -] Freital Ost - Dresden-Gittersee (- Kleinnaundorf - Possendorf) (Windbergbahn / Sächsische Semmeringbahn / Possendorfer Heddel)

Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

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