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Tunnelportale


Bilder der Strecke: 6620 (KBS 516 / KBS 417)

1 Tunnel (85,8 Meter)Harras 

(Roßwein -) Hainichen (Krs. Mittweida) - Niederwiesa [- Chemnitz] (Striegistalbahn / Stadtbahn Chemnitz)

Harras-Tunnel  [C] / [MW]  (SN)
Wird auch Zschopautal-Tunnel, Tunnel Harrassprung oder Tunnel Harrasfelsen genannt

Südportal des Harras-Tunnels (Foto: VSO)

Länge:
85,8 Meter

Streckenteil:
Niederwiesa - Hainichen

Lfd-Nr, Direktion:
1036, Dre-006

Seite/Quadrant:
69 A
71 A2

bei km:
32,6

Nordportal des Harras-Tunnels (Foto: VSO)
Südportal, vom Haltepunkt Braunsdorf-Lichtenwalde
(Oktober 2004) (Foto: VSO)
Reaktivierung der Strecke bis
Hainichen erfolgte 2004
Nordportal, vom Haltepunkt Frankenberg/Sachsen-Süd
(Oktober 2004) (Foto: VSO)

Geschichte:

Unfall am Südportal des Harras-Tunnels (Foto: Königlich Sächsische Staatseisenbahn)   Entgleisung nach Bergrutsch

Am 14. Dezember 1913 ereignete sich während eines Wintergewitters am Südportal des Harras-Tunnel bei Braunsdorf-Lichtenwalde ein Bergrutsch, bei dem sich vom Harrasfelsen etwa 100 m³ Gestein lösten. Diese Gesteinsmenge brachte das Südportal zum Einsturz, blieb aber unbemerkt, obwohl gleichzeitig in der Nähe und in der dicht besiedelten Gegend weit hörbar ein Bergsturz geschah. Ein Personenzug, der Stunden später von Roßwein nach Chemnitz verkehrte, fuhr in die Schuttmassen. Das Unglück kostete 10 Personen das Leben, etwa 60 wurden verletzt, einige zum Teil schwer.

Einer der Verletzten, der das Prozeßrisiko nicht zu scheuen brauchte, klagte durch alle Instanzen bis zum Reichsgericht gegen die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, die den Unfall als eine Folge höherer Gewalt betrachteten und eine Schadenshaftung ablehnten. Das Oberlandesgericht Dresden als letzte Instanz bestätigte am 15. November 1917 die Haftpflicht der Staatsbahn wegen der eigentümlichen Betriebsgefahr, auch wenn der Bahn in diesem Fall kein schuldhaftes Handeln, weil "Naturereignis", anzulasten war. Das Unglück gehört noch heute zu den zehn schwersten Eisenbahnkatastrophen Sachsens.

Selbst der sächsische König ließ es sich nicht nehmen, einige Verletzte in den Krankenhäusern zu besuchen.
Quellen: Wikipedia, Katastrophen im Schienenverkehr
Hans-Joachim Ritzau, Katastrophen der deutschen Bahnen - Teil II:
Chronik 1845-1992, ISBN 3-921304-86-0

Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar.
 
Unfall am Südportal (Foto: Königlich Sächsische Staatseisenbahn)

Landkarte:

(Roßwein -) Hainichen (Krs. Mittweida) - Niederwiesa [- Chemnitz] (Striegistalbahn / Stadtbahn Chemnitz)

Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

Hinweis:

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