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Tunnelportale


Bilder der Strecke: 3906 (Radweg / Stillgelegt / KBS 198d)

1 Tunnel (202 Meter)Deisel         Tunnelbegehung

Bad Karlshafen/linkes Ufer - Hofgeismar-Hümme - [Hofgeismar - Kassel - Bebra - Eisenach - Erfurt - Halle]
(Carlsbahn / Friedrich-Wilhelms-Nordbahn)

Deiseler Tunnel  [KS]  (HE)
Wird auch Trendelburger Tunnel genannt

Nordostportal des Deiseler Tunnels (Foto: Prof. Dr. Günter Fieblinger)

Länge:
202 Meter
Nach anderer Quelle
264 Meter lang

Streckenteil:
Bad Karlshafen/l. Ufer - Hofgeismar-Hümme

Lfd-Nr, Direktion:
654, Ffm-082

Seite/Quadrant:
52 B
54 B2

bei km:
7,6

Südportal des Deiseler Tunnels (Foto: Dr. Reiner Schruft)
Nordostportal, vom Bahnhof Wülmersen (Juni 1998)
(Foto: Prof. Dr. Günter Fieblinger)
Technische
Beschreibung
Südportal, vom Bahnhof Trendelburg (September 2005)
(Foto: Dr. Reiner Schruft)

Geschichte:

Über den Bau des Tunnels bei Trendelburg durch den Kesselberg zwischen Trendelburg und Wülmersen, der zur Karlsbahn, auch Carlsbahn, gehört, ist nur wenig zu sagen. Er ist für ein eingleisiges Profil hergestellt, mit einer Lichtweite von 4,60 Meter und einer lichten Höhe von 6,05 Metern, und hat eine Länge von 202 Metern, liegt im Bogen und führt durch fest anstehenden Sandsteinfelsen. Das Gewölbe ist aus Backsteinen hergestellt, die Widerlager aus Sandstein. Das Gebirge hat über dem Tunnel etwa 30 Meter Mächtigkeit. Im Gegensatz zu den anderen Tunneln der Nordbahn wurden die Seitenränder nicht gewölbt, sondern senkrecht durchgebildet.
Die Schwierigkeit beim Bau dieses Tunnels bestand nur im Ausbruch des harten Gesteins. Eine Unterfangung und Aussteifung des Gebirges vor der Ausmauerung war nicht nötig. Auf einer noch heute im Innern des Tunnels angebrachten Tafel ist als Erbauer die Baufirma Conrad Siebrecht aus Kassel angegeben. Mit dem Bau wurde am 23. April 1846 begonnen, vom August 1846 ab wurde das Gewölbe ausgemauert, am 1. Juni 1847 wurde der Bau des Tunnels beendet.

Karte aus "Eisenbahntechnische Rundschau" Jahrgang 1952, Heft 12Text wurde dem Buch Die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn
Zur 100 jährigen Wiederkehr der Betriebseröffnung der ersten kurhessischen Eisenbahn am 30. März 1948
Herausgegeben von der Reichsbahndirektion Kassel
entnommen

Um 1950:
Es war geplant, nach dem Bau einer Umgehungskurve am Betriebsbahnhof Langeland (liegt an Strecke 1760) auch eine Verbindung zwischen dieser Strecke und der Strecke 2975 bei Karlshafen eine Verbindung zu schaffen, dazu wäre der Neubau eines etwa 530 Meter langen Tunnels erforderlich gewesen (Lösung a, nebenstehende Karte). Die in Nord-Süd-Richtung verkehrenden Züge hätten dann von Hannover über Hameln - Langeland - Bad Karlshafen - Hofgeismar-Hümme nach Kassel und umgekehrt verkehren können, ersatzweise wäre auch die Umleitung über Kreiensen - Wehrden/Weser - Bad Karlshafen möglich gewesen. Die Lösungen b und c wurden verworfen, weil diese eine zu große Nähe zur vorhandenen Bebauung aufwiesen.
Es wurde dann aber schließlich die Ostumfahrung am Bahnhof Altenbeken (Strecke 2971) gebaut, diese kam ohne Tunnel aus, die Züge fuhren dann über Warburg nach Kassel.

Quelle: Eisenbahntechnische Rundschau, 12/1951

2005:
Der leicht ostwärts gebogenene Tunnel durch den Kesselberg ist nicht Teil des Rad-/Wanderwegs. Einige Meter hinter dem Portal befindet sich links eine Steinplatte des Erbauers Conrad Siebrecht, die ich [R. Schruft] allerdings nicht gesehen habe, da ich bei meinem Besuch von ihr nichts wusste. Ähnlich wie bei der Bahnlinie Göttingen - Hann. Münden (Strecke 1732) gab es auch hier im Volksmund das Gerücht, dass der Tunnel nur aus Eitelkeit des Landesherren erbaut wurde. Tatsächlich war er jedoch durchaus notwendig. Dies ist im übrigen der älteste Eisenbahntunnel Hessens. Quelle des aktuellen Berichts ist die Webseite Vergessene Bahnen. Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung von Webmaster Dr. Reiner Schruft übernommen.

2012:
Laut einer Pressemeldung der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen rückt die Öffnung des ältesten hessischen Eisenbahntunnels bei Deisel für den Tourismus näher. Die Sandsteinportale der beiden 165 Jahre alten Tunneleingänge sind saniert und glänzen wieder. Der Tunnel ist ein bedeutendes Relikt der Eisenbahngeschichte in Hofgeismar.

2014:
Am 12. September erfolgte die Eröffnung des ältesten Eisenbahntunnels Hessen für Radler (HNA vom 13. September 2014)

Weitere Informationen gibt es bei Wikipedia, Artikel zur Carlsbahn.


Der Streckenteil von Hofgeismar-Hümme nach Kassel hat die Streckennummer 2550, dieses Teilstück besitzt jedoch keine Tunnelanlagen.
Jedoch ist schon seit Jahren von einem Tunnel-Neubau die Rede, welcher die engen Kurven vor und hinter dem Bahnhof Hofgeismar-Hümme entschärfen und die Strecke entsprechend verkürzen soll.

Der Streckenteil von Kassel nach Halle hat die Streckennummer 6340, auf dieser Strecke befanden sich ehemals 5 Tunnelanlagen, von denen noch 3 Tunnel vorhanden sind.


Landkarte:

Bad Karlshafen/linkes Ufer - Hofgeismar-Hümme - [Hofgeismar - Kassel - Bebra - Eisenach - Erfurt - Halle] (Carlsbahn / Friedrich-Wilhelms-Nordbahn)

Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958
Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

Hinweis:

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