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2 Tunnel (315 Meter): Höhsiepe Krommenohl
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Südwestportal, vom Bahnhof Winterhagen (Februar 1996) (Foto: Adrian Ararat) |
Nordostportal, vom Bahnhof Hückeswagen (Februar 1996) (Foto: Adrian Ararat) |
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Nordwestportal, vom Bahnhof Öhl-Ronsahl (März 2008) (Foto: VSO) |
Südostportal, vom Bahnhof Gogarten (Februar 1996) (Foto: Adrian Ararat) |
Auf dem Streckenstück von Hückeswagen bis zum Nordostportal des Höhsieper Tunnels verkehren gelegentlich Motordraisinen einer privaten Vereinigung. Eröffnung: Ihren Anfang nahm die Wippertalbahn am 13. Mai 1876 mit der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts vom Eisenbahnknotenpunkt Lennep aus. Am gleichen Tag wurde auch die in Bergisch Born abzweigende Bahnstrecke von Lennep nach Wermelskirchen eingeweiht, die später bis nach Opladen weiterführte. Der erste Streckenabschnitt der Wippertalbahn hatte Anschlüsse von Köln, Barmen-Elberfeld und Solingen nach Hückeswagen. Er wurde noch zum 22. Dezember des gleichen Jahres für den Güterverkehr und am 2. Januar 1877 für den Personenverkehr bis nach Wipperfürth verlängert. Grund für den Bau waren die gestiegenen Anforderungen an einer brauchbaren Transportinfrastruktur der wachsenden Industrie an der Wupper. 1893 baute die Bahn den Abschnitt zwischen Lennep und Bergisch Born zweigleisig aus, gleichzeitig wurden der Bahnhof in Winterhagen und die Haltestelle in Hämmern (mit Empfangsgebäude) errichtet. Der Abschnitt nach Marienheide ging erst am 15. Januar 1902 in Betrieb, wo nun Anschluss an die Volmetalbahn von Hagen nach Dieringhausen und die schmalspurige Leppetalbahn bestand. Bis zur Weimarer Republik: 1905 gab es bereits elf Personenzugpaare täglich, zwei davon zwischen Lennep und Wipperfürth. Ab 1907 gab es ein Personenzugpaar von Wuppertal durchgehend bis ins Oberbergische. Diese bekannteste Verbindung auf der Strecke führte von Wuppertal über Remscheid nach Marienheide weiter auf der Volmetalbahn und Aggertalbahn auf die Wiehltalbahn bis nach Waldbröl. Sie hielt sich ungewöhnlich lange im Fahrplan. Von 1907 bis 1964, nach der Stilllegung der Wiehltalbahn bis 1979 mit dem Ziel Dieringhausen, gab es diese Verbindung, bis aufs kriegsbedingte Unterbrechungen, ständig. 1909 verkehrten zwischen Lennep und Wipperfürth zum ersten Mal benzolelektrische Triebwagen, die das Fahrplanangebot auf diesem Teilabschnitt um acht Zugpaare erhöhten. Der erste Weltkrieg brachte starke Einschränkungen im Verkehr, viele Zugleistungen wurden gestrichen. Hinzu kam das Problem, dass Frankreich das Ruhrgebiet besetzte, Hückeswagen wurde die Grenze zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet. Teilweise stoppten die Besatzer den Gesamtverkehr. Dieser Zustand hielt bis zum Ende der Besatzung am 22. Oktober 1924 an. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Ab dem 15. Mai 1931 verkehrten auch Eilzüge auf der Strecke. Ein Beispiel dafür war ein Eilzug von Wuppertal aus über die Wippertalbahn auf die Volmetalbahn nach Dieringhausen, und von dort aus weiter über die Aggertalbahn nach Olpe. Wie den anderen Nebenbahnen wie der östlichen Aggertalbahn kam auch der Wippertalbahn im Zweiten Weltkrieg eine Rolle als Umleitungsstrecke zu, um zahlreiche Güterzüge von den bombardierungsgefährdeten Hauptbahnen fernzuhalten. Die Strecke traf es aber auch. Am 22. März 1945 zerstörten alliierte Bomber den Bahnhof Hückeswagen, ungefähr zur gleichen Zeit auch den in Wipperfürth. Im September 1945 konnte der Zugverkehr behelfsmäßig wieder aufgenommen werden.
Im Sommer 1960 wurde an den Bahnhöfen Winterhagen und Ohl-Rönsahl die Stückgutabfertigung geschlossen. Dies war eine Maßnahme, die das Güteraufkommen auf der Strecke erheblich senkte. Die in Wipperfürth abzweigende Strecke nach Anschlag der Wuppertalbahn wurde zur gleichen Zeit stillgelegt. 1961 wurde ein Ersatz für das im Krieg zerstörte Empfangsgebäude in Wipperfürth eingeweiht. Am 29. Mai 1965 endeten der durchgehende Güterverkehr zwischen Wipperfürth und Marienheide und die durchgehenden Güterzüge von Dieringhausen nach Lennep. Die Umwandlung des Bahnhof Winterhagen in eine Haltepunkt erfolgte am 1. Oktober 1973, die bis dahin dort stattfindenden Zugkreuzungen wurden nach Hückeswagen verlegt. Die letzten Jahre bis zur Stilllegung: 1975 gab es eine große Stückgutreform, welcher im ganzen Oberbergischen Kreis die Verladestellen zum Opfer fielen, so auch in Marienheide, Wipperfürth und Hückeswagen. Als Folge dessen ging das Güteraufkommen noch weiter zurück. Wagenladungen wurden danach nur noch einmal pro Tag verladen. Hinzu kam eine Wochenendruhe. Zwischen Samstagnachmittag und Montag morgen wurden alle Züge gestrichen. Der Busverkehr in der Region wurde ausgeweitet und fuhr auf Konkurrenz zur gleichen Zeit wie die Bahnen. Allerdings waren die Omnibusse auch etwas länger unterwegs als die Schienenbusse auf den Gleisen. 1980 wurden die bis dahin dominierenden Schienenbusse der Baureihen 798 und 795 wieder durch lokbespannte Züge ersetzt. Diese hatten aber durch vier, später zwei oder drei Wagen ein wesentlich größeres Angebot an Sitzplätzen. Zudem fuhren die Züge nur noch zwischen Lennep und Marienheide und nicht darüber hinaus wie vorher. Mit der Umstellung auf lokbespannte Züge wurde der Haltepunkt Klaswipper aufgegeben. Kurz danach, 1982, führte die Bundesbahn den Zugleitbetrieb zwischen Bergisch-Born und Marienheide ein. Am 23. Mai 1982 wurden die Haltepunkte Gogarten und Egerpohl geschlossen, der Bahnhof Hückeswagen zur Haltestelle degradiert.
Seit der Stilllegung: 1998 endete der Trassensicherungsvertrag. Zwischen Marienheide und Wipperfürth wurde die Trasse in einen Fahrradweg umgewandelt. Reaktivierungsbemühungen waren erfolglos. Ursprünglich für das Jahr 2009, nun für 2010 ist entlang der alten Bahntrasse der Bau eines Radweges von Wipperfürth nach Hückeswagen geplant, der später in einem weiteren Bauabschnitt bis an die Ortsgrenze nach Remscheid fortgeführt werden soll. Im März 2009 wurde dazu der Abschnitt zwischen Wipperfürth und Hückeswagen freigeschnitten, um nach gut besuchten Sonderfahrten mit einem Schienenfahrzeug die Gleise nochmals benutzen zu können. Im Anschluss daran wurden die Gleise planmäßig abgebaut. Zudem wurde die Strecke, wie auch andere in der Region, mit Bekanntmachung vom 12. März 2008 aus dem Regionalplan des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gestrichen, dazu schrieb der bekanntgebende Regionalrat des Regierungsbezirks Köln: »Der Landtag NRW hat mit der Herausnahme dieser Strecke aus dem ÖPNV-Bedarfsplan deutlich gemacht, dass ein Landesinteresse an einem Erhalt dieses Schienenweges nicht mehr besteht. Eine Streichung dieser Bahnstrecke aus dem Regionalplan soll der Planungssicherheit der Kommunen bei der Stadtentwicklung dienen.« Daraus folgt, dass die Trasse zukünftig in der Hand der Kommunen zwar als Radweg erhalten bleiben soll, jedoch nicht in voller Länge. |
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Quelle: Wikipedia, Wippertalbahn Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
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