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2 Tunnel (105 Meter): Schwarzberg Maulberg
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Südportal, vom Bahnhof Kohlmühle (August 2004) (Foto: VSO) |
Teile der Strecke sind heute Wanderweg. |
Nordportal, vom Bahnhof Lohsdorf (August 2004) (Foto: VSO) |
Der 67 Meter lange Schwarzbergtunnel hat einen geraden Verlauf und ist vom Boden aus etwa 1,50 Meter im Naturstein ausgebrochen, danach etwa 1,00 Meter mit Bruchsteinen und das Gewölbe mit Klinkersteinen ausgemauert. Rechts und links sind jeweils eine Nische angeordnet, außerdem ist der Tunnel sehr feucht. |
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Quelle: Begehung im Mai 2005 durch Karlheinz Dörner |
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Südportal, vom Bahnhof Kohlmühle (August 2004) (Foto: VSO) |
Teile der Strecke sind heute Wanderweg. |
Nordportal, vom Bahnhof Lohsdorf (August 2004) (Foto: VSO) |
Der 38 Meter lange Maulbergtunnel liegt im Bogen und ist etwa 2,00 Meter in Naturstein gehauen, danach ist das Gewölbe ausbetoniert. Der Abdruck der Schalung ist deutlich zu erkennen. |
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Quelle: Begehung im Mai 2005 durch Karlheinz Dörner |
(Quelle: Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden, Akten 6055 und 6056 der RBD Dresden) Die einzige schmalspurige Eisenbahnstrecke im Elbsandsteingebirge begann im Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle an der Strecke 6216 von Bad Schandau nach Sebnitz in Sachsen, der sich 146,37 Metern über NN befand und endete nach einer Streckenlänge von 12,50 km im Bahnhof Hohnstein in der Sächsischen Schweiz, der bei 330,00 Metern über NN lag. Die Bahnlinie durchschnitt die Ortsfluren von Rathmannsdorf, Goßdorf, Altendorf, Ulbersdorf, Lohsdorf, Ehrenberg und Hohnstein. Bei den beiden Tunnel der Schwarzbachbahn handelt es sich um die letzten einer 750 mm-Schmalspurbahn. Der untere Tunnel, durchgängig in einer Geraden liegend, ist 67 Meter lang, der obere ist 38 Meter lang und liegt in einem Radius von 100 Metern. Die bisherige Ansicht, dass die beiden Tunnel keinen Rollbockverkehr zuließen, wird durch nebenstehende Zeichnung revidiert. Sie wurde am 15. Juli 1895 durch den technischen Referent im Finanzministerium, Herrn Geheimrat Köpcke, genehmigt. Die Königlich Sächsische Staatseisenbahn war nämlich weitsichtig genug, den seit 1884 auf zahlreichen Schmalspurbahnen praktizierten Rollbockverkehr auch auf einer Neubaustrecke ebenfalls zu ermöglichen. Der Bahnbau begann im April 1896. Am 1. Mai 1897 konnte der Betrieb eröffnet werden. Wegen des geringen Stückgutverkehrs und der Umstand das auch im Güterverkehrs nur einige Wagenladungen zu befördern waren, bestand für die Eisenbahndirektion kein Anlass, für eine Rollbockgrube in Kohlmühle und zwei Rollböcke mindestens 10.000 Mark auszugeben. Vom Bahnhof Kohlmühle, der 1936 in Goßdorf-Kohlmühle umbenannt wurde, führte die Strecke von der Straßenseite des Empfangsgebäudes zur Regelspurbahn heran und überquerte nach etwa 1,3 km die Sebnitz. Bei den Tunneln ist neben den Portalen jeweils nur die obere Hälfte der Röhre gemauert, der untere Teil wurde direkt aus dem Fels gehauen. Diese Arbeiten wurde von Freiberger Bergleuten ausgeführt, die dazu extra einstellt wurden.
Die Gebäude der Unterwegsbahnhöfe waren in Holzbauweise, das Empfangsgebäude des Bahnhofs Hohnstein aus Ziegelmauerwerk errichtet. Im Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle gehörten zu den Betriebsanlagen ein einständiger Lokschuppen, eine Güterumladehalle, eine Verladerampe für Schmalspurfahrzeuge und mehrere Abstellgleise. Hohnstein besaß einen zweiständigen Lokschuppen und einen Güterschuppen. Es wurden insgesamt 13.598 Meter Gleis mit 34 Weichen verlegt. Der kleinste Krümmungshalbmesser auf freier Strecke betrug 100 Meter, die stärkste Neigung betrug 1:30. Mit der Begründung, dass das Gleismaterial zum Ausbau einer anderen Strecke benötigt würde, wurde der Betrieb am 28. Mai 1951 eingestellt und die Strecke bis Mai 1952 vollständig abgebaut. Beim Streckenabbau wurde zeitweise zur 99 555 auch die 99 4052 verwendet. Heute führt ein Wanderweg von Kohlmühle nach Hohnstein durch die Tunnel, die allerdings unbeleuchtet und unbefestigt sind. Im Mai 2005 war auch an der Brücke über die Sebnitz einseitig ein Geländer angebracht. |
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Quellen: Matthias Hengst: Frühere sächsische Schmalspurbahnen nördlich der Elbe. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1995, ISBN 3-922138-56-X, Wikipedia, Schwarzbachbahn sowie Begehung im Mai 2005 durch Karlheinz Dörner Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
Autor der Karte: Rolf Böhm, erhalten von Schwarzbachbahn
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