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1 Tunnel (196 Meter): Ronneburg
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Ostportal, vom Bahnhof Ronneburg (April 2006) (Foto: VSO) |
Die Bilder entstanden während der Streckensanierung |
Westportal, vom Hp. Gera-Kaimberg (April 2006) (Foto: VSO) |
Die Bahnstrecke Gößnitz - Gera ist eine eingleisige Hauptbahn in Thüringen, welche ursprünglich durch die Gößnitz-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und betrieben wurde. Die Strecke ist ein wichtiges Teilstück der überregionalen Fernverbindung zwischen dem westsächsischen Industriegebiet und Westdeutschland und wird auch Mitte-Deutschland-Verbindung genannt. Sie verläuft von Gößnitz, dass an der Bahnstrecke von Leipzig nach Hof liegt, über Ronneburg nach Gera. Die Bahnstrecke wurde am 28. Dezember 1865 durch die Gößnitz-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet, um das aufstrebende Industriezentrum Gera, das damals etwa 16.000 Einwohner hatte, mit dem westsächsischen Industriegebiet zu verbinden. Auch in den Städten Schmölln und Ronneburg setzte nach Eröffnung der Bahnstrecke ein rasanter Aufschwung ein. Am 1. Januar 1878 ging der Betrieb der Strecke an die Sächsische Staatsbahn über. Durch die Entstehung des Tagebaues Lichtenberg im Zuge der Uranerzförderung im Raum Ronneburg musste wegen eines Haldenrutsches der Nordhalde die Strecke 1968 aus dem Gessental heraus nach Norden verlegt werden. Zunächst wurde ein Damm nordwestlich vom Bahnhof Ronneburg, quer zum Gessental, geschüttet. Dem schloss sich ein großer Einschnitt an. Weil aber die Böschungen dieses Einschnitts ebenfalls mehrmals ins Rutschen kamen, entstand ein 196 Meter langer Tunnel, der vom Profil her nur einen eingleisigen Betrieb zulässt und damit kein Gebirgstunnel ist. Durch die Umverlegung wurde die Strecke um rund 480 Meter verlängert, die Kilometrierung westlich von Ronneburg wurde deshalb geändert. Zwischen Gera Süd und Gera Hbf wurde die Umkilometrierung unterlassen, da der zweigleisige Bahnkörper, der parallel zu der ebenfalls zweigleisigen preußischen Strecke verlief, nach 1945 demontiert wurde. Der Damm, der seit der Verlegung der Strecke das Gessental versperrte, wurde im Vorfeld der Bundesgartenschau 2007 abgetragen und durch eine Stahlbogenbrücke ersetzt. Im Bundesverkehrswegeplan ist ein Ausbau der Strecke als »weiterer Bedarf« enthalten. Im aktuell gültigen Plan ist der durchgängige zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung als Teil des gesamten zweigleisigen Ausbaus zwischen Weimar und Glauchau vorgesehen, sowie dem Lückenschluss der Elektrifizierung zwischen Weimar und Gößnitz. Die letzte Bedarfsplanüberprüfung vom November 2010 empfiehlt den Verzicht auf den zweigleisigen Ausbau und hält lediglich an der Elektrifizierung fest, da Fernverkehr auf dieser Relation als nicht wirtschaftlich erachtet wird und somit das zweite Gleis entbehrlich ist. Dadurch käme das Gesamtvorhaben nun auf ein Nutzenkostenverhältnis von 1,3 bis 1,5 statt wie bisher auf 0,7. Dadurch würde der Gesamtausbau wirtschaftlich. |
Quellen: Arbeitsgemeinschaft zur Durchführung der Jubiläen Gösnitz: 125 Jahre Eisenbahnstrecke Gößnitz-Gera, 1990 Alfred Zibulla: Kurze Chronik zu Ronneburg in Thüringen, 1.Auflage 2007, pro Business GmbH Berlin und Wikipedia, Bahnstrecke Gößnitz - Gera Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
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