[Streckenübersicht] [Impressum] [Sitemap] [Bilder] [Geschichte] [Landkarte] [Liste aller Strecken] |
Länge: |
||
Südwestportal, vom ehem. Bf. Klein-Berkel (Foto: Ralf Maritschnigg) |
Zeichnungen zum Klüt-Tunnel |
Nordostportal, vom ehem. Hp. Hameln-Klüt (Foto: Ralf Maritschnigg) |
Heute sind die Portale vergittert, der Tunnel dient als Schutzraum für Fledermäuse, wie bei Dreilicht, Haltepunkt Hameln-Klüt und Tunnel zu sehen ist. |
Die Begatalbahn, auch als Lippische Nebenbahn oder Lager Bahn bekannt, ist eine eingleisige Nebenbahnstrecke, die ursprünglich die Städte Bielefeld und Hameln über Lage im Fürstentum Lippe verband. Sie hat ihren Namen von dem Fluss Bega, das die Strecke in ost-westlicher Richtung zwischen Barntrup und Lemgo begleitet. Erste Planungen für die Strecke wurden zu Beginn der 1880iger Jahre erstellt. Anfang der 1890iger Jahre einigten sich der Preußische Staat und das Fürstentum Lippe über die Finanzierung. Nachdem die Preußische Staatseisenbahn 1895 die Verbindungsstrecke zwischen der Cöln-Mindener Eisenbahn in Herford und der Hannover-Altenbekener Bahn in Himmighausen bei Altenbeken über Lage eröffnet hatte und stadtplanerische Probleme in Lemgo gelöst waren, konnte am 8. Juli 1896 der erste Abschnitt auf lippischem Territorium von Lage nach Lemgo über Hörstmar in Betrieb genommen werden. Am 2. November 1896 folgte das längere Teilstück, über Dörentrup, von Lemgo nach Barntrup. Ziemlich genau ein Jahr später, am 30. Oktober 1897, wurde der vorerst letzte Abschnitt von Barntrup über Aerzen nach Hameln feierlich eröffnet. Gebaut und betrieben wurde die Strecke von Preußischer Seite. Die bautechnisch schwierigsten Bauwerke waren dabei der 316 Meter lange Klüttunnel und die Weserbrücke in Hameln. Die nächste Erweiterung der Begatalbahn wurde erst am 1. Oktober 1903 vorgenommen, nunmehr in entgegengesetzter Richtung von Lage bis zum Bahnhof Oerlinghausen, der in Asemissen liegt, heute Ortsteil von Leopoldshöhe. Genau ein Jahr danach erreichte die Begatalbahn ihren Endausbau mit Fertigstellung des letzten Abschnitts von Oerlinghausen nach Bielefeld. Nun war ein durchgehender Betrieb von Hameln bis Bielefeld möglich. Als die durchgehende Verbindung geschaffen war, erlebten die anliegenden Ortschaften einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung und das Reisen wurde für die Menschen wesentlich einfacher. Dennoch erfolgte die Industrialisierung nur langsam, so dass in den ersten Jahren keine großen Güteraufkommen entstanden. Erst nach Bildung einiger Genossenschaften und der Ansiedlung holzverarbeitender Betriebe stieg der Güterverkehr weiter an. Über die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Strecke ist wenig bekannt. Im Jahr 1920 erfolgt der Übergang der Staatseisenbahnen der Länder auf die Deutsche Reichsbahn, welche den Betrieb der Strecke von der Preußischen Staatseisenbahn übernahm. Ab 1927 erfolgte in Barntrup der Anschluss an die neugebaute Extertalbahn, die als Privatbahn, bis 1929 von Barntrup über Bösingfeld nach Rinteln verlängert wurde. Im Zweiten Weltkrieg kam es zur kriegsbedingten Steigerung der Transportmengen und gegen Ende des Krieges wurden größere Bahnknoten von den Alliierten verstärkt angegriffen. Zu diesen Angriffen an der Strecke gehörten Luftangriffe auf den Hamelner und Bielefelder Bahnhof sowie den Bahnhof von Lage sowie ein Luftangriff auf einen Triebwagen bei Aerzen. Die größten Auswirkungen hatte die Sprengung der Weserbrücke in Hameln-Klüt am 5. April 1945 durch deutsche Pioniere. Mit dem Wiederaufbau der schwer beschädigten Brücke wurde bereits im Oktober 1945 mit Einverständnis der Briten begonnen. Erst am 19. Dezember 1949 konnte die Brücke wieder dem Verkehr übergeben werden. So lange endeten die Züge am Haltepunkt Hameln-Klüt. Die Elektrifizierung der Begatalbahn ist 1975 durch Lemgoer Interventionen auf politischer Ebene verhindert worden; denn die Bundesbahn wollte nur den Abschnitt von Lage bis nach Bielefeld mit Fahrdraht ausrüsten. Der schon Mitte der 1970er Jahre defizitär betriebene Abschnitt nach Hameln wäre langfristig abgekoppelt worden. Das hätte bedeutet, dass Lemgo seinen Bahnanschluss verloren hätte. Am 27. September 1980 wurde der Personenverkehr nach Hameln tatsächlich eingestellt und die Strecke wurde bis 1985 zwischen Hameln und Aerzen schrittweise abgebaut. Der Streckenabschnitt bis Aerzen wurde für Güterverkehr noch bis 1994 erhalten, dann erfolgte auch hier der Rückbau, so dass die Strecke heute nur noch bis Barntrup befahrbar ist. Danach fuhren nur noch Bedarfsgüterzüge und Museumszüge der Landeseisenbahn Lippe über Lemgo hinaus in östliche Richtung. |
Quelle: Wikipedia, Begatalbahn Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
Sollten Sie Fehler an den Daten entdecken oder Ergänzungen haben, so können Sie eine Mail an mich schicken. |