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1 Tunnel (etwa 70 bis 95 Meter): Weilberg
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Ostportal, vom Abzweig/Ladestelle Auf dem Scheid |
Blick von oben bei Google Maps |
Umgebung am Westportal, vom Basaltbruch Weilberg (Foto vom Diorama im Brückenhofmuseum) |
1891 wurde daher die Heisterbacher Talbahn (HTB) gebaut und in Betrieb genommen. 1894 kam die Anschlußstrecke zu den Tongruben in Römlinghoven hinzu. Der Personenverkehr war bescheiden, dagegen war der Güterverkehr für die kurze Strecke gewaltig. 1903 kam die HTB unter das Dach der Bröltalbahn bzw. ab 1921 der Rhein-Sieg-Eisenbahn AG (RSE). Die Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg und das Daniederliegen der Basaltindustrie brachten der HTB erhebliche Verkehrseinbußen. Der ohnehin unbedeutende Personenverkehr wurde 1930 aufgegeben. 1937 wurde die Strecke ab km 6,1, oberhalb der Ladestelle Limberg, stillgelegt und abgebaut. 1938/40 wurden die Basaltbrüche Limberg und Weilberg wegen Erschöpfung aufgegeben, das war das Ende der HTB. Die Strecke nach Römlinghöven sowie die Anschlußstrecken in Niederdollendorf wurden bis 1950 beibehalten und dann ersatzlos aufgegeben. 1961 waren noch Mauerreste der Tunnelportale zu erkennen, 1991 kann man die Trasse im Einschnitt noch gut verfolgen, der Tunnel ist eingestürzt. Der Basaltbruch Weilberg ist Kulturdenkmal und kann vom Parkplatz an der Straße auf einem Spazierweg bequem erreicht werden. Zur Länge des ehemaligen Tunnels wurde folgendes recherchiert: Gemäß dem Diorama im Brückenhofmuseum war dessen Länge sogar 96 Meter, bei Gerd Wolff wird eine ungefähre Länge von 70 Metern angegeben. Aus diesem Grunde wurde die Preußische Neuaufnahme, entstanden zwischen 1891 und 1912, in der auch die HTB eingetragen ist, mit der aktuellen DGK 5 überlagert. Gemäß diesem Kartenwerk könnte dieser Tunnel tatsächlich so lang gewesen sein. Es bleiben aber Zweifel. Zumal die Ausrichtung des Tunnels, ohne Krümmung und nahezu genau West-Ost verlaufend, eingetragen ist. Dies ist mit der Geländesituation auf gar keinen Fall in Einklang zu bringen. Die geringe Überdeckung des westlichen Tunnelabschnitts könnte ihre Ursache darin haben, die Bahntrasse vor Abrutschungen der nördlich gelegenen Kummerhalde zu schützen oder den Tunnel damit zu überschütten. Dies hätte jedoch die Verlegung des die Bahntrasse flankierenden Kirchweges erfordert. Allerdings genießt die Preußische Neuaufnahme in Fachkreisen sehr wohl den Ruf, dass sie sorgsam und recht genau zu Papier gebracht worden ist. Videos des Brückenhofmuseums: Eine Erinnerungsfahrt mit der Heisterbacher Talbahn und »Modellanlage Weilberg« im Brückenhofmuseum Königswinter-Oberdollendorf |
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Quelle: Recherchen von Hans-Gerd Steinheuer sowie Gerd Wolff, Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 3, erschienen im Zeunert-Verlag, Gifhorn, 1974 bzw. Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 4: Nordrhein-Westfalen, Südlicher Teil, erschienen im EK-Verlag, 1997 |
Karte gezeichnet von Gerd Wolff, aus seinem Buch: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 3, erschienen im Zeunert-Verlag, Gifhorn, 1974
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