[Streckenübersicht] [Impressum] [Sitemap] [Bilder] [Geschichte] [Landkarte] [Liste aller Strecken] |
2 Tunnel (111 + ? Meter): Schildesche Innenstadt
Länge: |
||
Westliches Nordportal, von Haltestelle Schildesche (Datum unbekannt) (Foto: Lennart Maaß) |
Blick von oben bei Google Maps |
Südportal, von Haltestelle Heidegärten |
Östliches Nordportal, von Haltestelle Schildesche (Datum unbekannt) (Foto: Lennart Maaß) |
Ausschnitt aus Gleisplan, 1999 (Ersteller: Maximilian Dörrbecker, GNU-Lizenz) |
Länge: |
||
Nordportal, von Haltestelle Sudbrackstraße (Januar 2009) (Foto: Alexander Blecher, CC-Lizenz) Blick von oben bei Google Maps |
Südportal, von Haltestelle Rathaus (Datum unbekannt) (Foto: Lennart Maaß) Blick von oben bei Google Maps |
|
Durch das Südportal bei der Haltestelle Rathaus fahren alle Hauptlinien (Linie 1, Linie 2, Linie 3, Linie 4). |
Stadtbahn Bielefeld ist ein Verkehrssystem des öffentlichen Personennahverkehrs in Bielefeld. Sie wird von der moBiel GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Bielefeld, betrieben. Das frühere Straßenbahnnetz wurde zwischen 1978 und 1991 zu einer Stadtbahn umgebaut. Die Geschichte der Bielefelder Stadtbahn beginnt in den 1960er Jahren mit der Entscheidung, die vorhandene Straßenbahn nicht stillzulegen, sondern zu einem leistungsfähigen und weitestgehend barrierefreien neuen Verkehrssystem auszubauen. Dazu erfolgten die entsprechenden Ratsbeschlüsse 1966 für den ersten Tunnelabschnitt und im März 1970 für das gesamte Stadtbahnsystem. Wichtige Voraussetzung war das Förderungsprogramm von Bund und Land NRW, das eine Beibehaltung herkömmlicher Straßenbahnen erschwerte, für moderne Stadtbahnsysteme jedoch eine Übernahme von bis zu 90% der Baukosten vorsah. Grundlage der Stadtbahn sollte eine Unterfahrung der Innenstadt sein, diese Lösung fand allerdings in der Bevölkerung nicht überall Zustimmung. Die Entscheidungen für den Stadtbahnbau wurden besonders von der SPD unterstützt. Der erste 250 Meter lange Tunnelabschnitt entstand unter der Herforder Straße mit der unterirdischen Haltestelle Beckhausstraße an der Linie 2. Er wurde 1971 fertiggestellt. Vom Baubeginn im September 1969 bis zur Eröffnung der Stadtbahn mit der Inbetriebnahme des Tunnelsystems zwischen der Haltestelle Rathaus und den drei Tunnelausfahrten Sudbrackstraße, Herforder Straße und Jöllenbecker Straße vergingen noch fast 23 Jahre. Vorgänger war ein Straßenbahnnetz mit drei Linien. Die erste Strecke vom Schildescher Rettungshaus, dem heutigen Krankenhaus Johannesstift, nach Brackwede-Dorf nahm am 20. Dezember 1900 ihren Betrieb auf. Aufgrund des profitablen Betriebes wurde 1902 mit dem Bau der zweiten Linie vom Hauptbahnhof nach Sieker begonnen. Der für 1914 geplante Bau einer dritten Linie wurde zunächst durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhindert. Die dritte Linie von der Oststraße bis Lange Straße ging dann 1928 in Betrieb. Nach der Beseitigung aller Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges entstanden erste Überlegungen über die Zukunft der Bahn. Der stark wachsende Individualverkehr bewirkte zunehmend eine gegenseitige Behinderung des Verkehrsflusses. Mitte der 1950er Jahre wurde die Linienführung im Innenstadtbereich daher stark umgestaltet. Die Stadt hatte sich bereits für den Erhalt der Straßenbahn entschieden, durch die enge Bahnhofstraße durfte sie aber nicht mehr fahren. Auch auf dem Jahnplatz musste Verkehrsfläche abgegeben werden. 1957 verkehrten nur noch zwei Linien über diesen Platz, die dritte Linie erhielt einen neuen Weg und kreuzte nun die anderen Linien in der Herforder Straße. Ab Ende der 50er Jahre wurde das Streckennetz ausgebaut und im Außenbereich der Stadt verlängert. In den 80er Jahren waren die Fahrgastzahlen verhältnismäßig niedrig. Der bisherige 10-Minuten-Takt, der im Hauptverkehr durch Einsatzwagen teilweise sogar zum 5-Minuten-Takt verdichtet wurde, musste daher aufgegeben werden. Es bestand dann ein 12-Minuten-Takt und in den Schwachlastzeiten ein 40-Minuten-Takt. Ein Grund hierfür war die Umsteigesituation innerhalb des Netzes und zu den Omnibussen. Als zentraler Treffpunkt der Bahnen diente damals die Haltestelle Berliner Platz zwischen Bahnhof und Jahnplatz. Hier traf die Straßenbahnlinie 3, die über Kesselbrink, Friedrich-Ebert-Straße, Herforder Straße zur Feilenstraße fuhr, auf die beiden anderen Linien. Da die Straßenbahn in der Herforder Straße keinen separaten Gleiskörper hatte, stand sie oft zwischen Berliner Platz, dem heutigen Willy-Brandt-Platz, und Jahnplatz mit den Autos im Stau. Zentraler Umsteigepunkt der Stadtbusse war der nur von den Straßenbahnlinien 1 und 2 angefahrene Jahnplatz. Busfahrgäste aus den östlichen Stadtteilen konnten teilweise die Straßenbahnlinie 3 an der Viktoriastraße erreichen, andernfalls war ab Jahnplatz nach nur einer Haltestelle Straßenbahnfahrt erneut ein Umsteigen mit entsprechend langen Wartezeiten nötig. Die Linien 1 und 2 hatten wiederum keinen gemeinsamen Umsteigepunkt mit einigen Regionalbuslinien von Post und DB, weil diese am Busbahnhof Kesselbrink endeten. Die Fahrzeit vom Hauptbahnhof zum Jahnplatz war also ziemlich lang, während des 40-Minuten-Taktes kamen noch die Anschlusswartezeiten des Rendezvous-Betriebes am Berliner Platz hinzu.
Wichtige Voraussetzung war die Zusammenführung aller Linien zwischen Rathaus und Hauptbahnhof. Die dazu notwendigen Verlegungen der Linie 1 und 3, vom Kesselbrink zum Rathaus durch die Nikolaus-Dürkopp-Straße, erfolgten im Juni 1983 und Oktober 1986. Dies führte zu einer erheblich verbesserten Anbindung der Linie 3, besonders zu den Stadtbussen am Jahnplatz, allerdings ging die Bahnverbindung aus dem östlichen Stadtbereich zum Kesselbrink verloren. Linie 1 benutzte nun die bereits 1962 fertiggestellte eigene zweigleisige Verbindungsstrecke vom Landgericht zum Adenauerplatz, die bisher überwiegend für Überführungsfahrten zum Betriebshof genutzt wurde. Da nun die Fahrten der Linie 12 von Senne nach Sieker den Jahnplatz nicht mehr bedienen konnten, richtete man für Früh- und Spätfahrten eine neue Linie 18 über den Fahrweg der Linie 3 nach Sieker Mitte ein, die an der Nikolaus-Dürkopp-Straße der Innenstadt etwas näher kam als die Linie 12 über Kreuzstraße und Detmolder Straße. Neben dem Tunnelbau bedeutete der Stadtbahnausbau eine komplette Erneuerung der gesamten Infrastruktur. Die bisherigen GT 8 Straßenbahnen waren für den Tunnelbetrieb nicht geeignet und mussten komplett durch Neubauten ersetzt werden. Erste Stadtbahnen vom Typ M8S wurden 1976 ausgeliefert, 1982 folgten M8C-Züge. Die neuen Bahnen wurden zunächst nur auf der Linie 3 eingesetzt. Hinzu kam die barrierefreie Umgestaltung der Haltestellen mit Hochbahnsteigen in einheitlicher überdachter Ausführung. Alle Haltestellen erhielten Fahrkartenautomaten. Weitere Maßnahmen dienten zur Beschleunigung des Betriebes. Eigene Trassen und spezielle Ampelschaltungen mit Vorrecht für die Bahnen sowie Ampelsicherungen der noch auf Straßenniveau verbliebenen Haltestellen waren dazu die baulichen Veränderungen. Die Aufnahme des Stadtbahnbetriebes bedeutete dann gleichzeitig die Einstellung des Fahrscheinverkaufs durch das Fahrpersonal in den Fahrzeugen. Im Zuge des Umbaus sind einige Haltestellen entfallen bzw. zusammengelegt worden. Die Fußwege haben sich dadurch beispielsweise in den Bereichen Feilen-, Meller-, Kreuzstraße und am Nicolaifriedhof, Haltestelle Herforder Straße, verlängert. Den größten Zeitgewinn verbunden mit einer erheblichen Leistungssteigerung brachte der Tunnelbetrieb.
In den 1990er Jahren wurde das Netz durch eine Verlängerung der Linie 3 in östlicher Richtung, von Sieker Mitte bis Stieghorst um 5 Haltestellen in 1995/96 und den Bau der neuen Linie 4 von Rathaus zur Universität mit 7 Haltestellen, die im April 2000 eröffnet wurde, stark vergrößert. Im August 2000 erfolgte eine Ausgliederung des Verkehrsbetriebes der Stadtwerke Bielefeld, die moBiel GmbH entstand. Im Jahre 2002 wurde die Linie 4 um zwei weitere Haltestellen bis zum Endpunkt Lohmannshof erweitert. Die Haltestelle Universität ist der größte oberirdische Haltepunkt des Stadtbahnnetzes. Eine überdachte Brücke verbindet Stadtbahn und Parkhäuser mit dem Universitäts-Haupteingang. Der Stadtbahnausbau ist mit dem zuletzt erfolgten Komplettneubau der Trasse in der Detmolder Straße und den Anpassungen für die neue "Vamos"-Fahrzeuggeneration weitgehend abgeschlossen. Es sind jedoch mehrere Netzerweiterungen vorgesehen; weitergehende Planungen sehen bis in die 2030er Jahre ein erheblich vergrößertes Streckennetz vor. Das Liniennetz besteht aus vier Haupt- und vier Ergänzungslinien. Die Linie 1, die Linie 2 und die Linie 3 sind Durchmesserlinien, die Linie 4 verkehrt als Radiallinie bis zum Rathaus. Das Hauptliniennetz hat eine Länge von 36,9 km. Ein Linientausch wie beispielsweise bei der Straßenbahn in Kassel besteht nur in sehr geringem Umfang, im Hauptverkehr werden unter anderem Züge von Lohmannshof nach Senne bzw. nach Stieghorst gefahren. Die Bahnen erreichen eine mittlere Reisegeschwindigkeit von 22,5 km/h. Die Gleislänge des meterspurigen Schienennetzes beträgt 74,1 km. Der kombinierte Betriebshof für Stadtbahn und Busse befindet sich an der Endhaltestelle der Linie 2 in Sieker. Er ist auch von der Linie 3 ab Haltestelle Sieker Mitte erreichbar. Die Endhaltestellen Schildesche, Senne, Sieker, Babenhausen Süd und Lohmannshof haben eine Wendeschleife. Eine zusätzliche Schleife besteht an der Haltestelle Kattenkamp der Linie 1. Wichtige Wendegleise gibt es außerdem in Brackwede, die gelegentlich Endpunkt von Einsatzfahrten ist, Schüco sowie zwischen Graf-von-Stauffenberg-Straße und Rudolf-Oetker-Halle bei Veranstaltungen in der Schüco-Arena. Die Endhaltestelle Milse wurde 2009 umgebaut, auch sie besaß früher eine Wendeschleife. Heute nutzt man die platzsparendere Lösung eines Stumpfgleises mit kombiniertem Hochbahnsteig. Dieser Umbau geschah im Zuge der Vorbereitungen für eine Verlängerung der Linie 2 nach Milse-Ost, um den Zugang zu erleichtern und Platz für eine großzügige Park-und-Ride-Anlage zu schaffen. Die Endhaltestelle Stieghorst Zentrum der Linie 3 ist auch mit Stumpfgleis und Hochbahnsteig ausgeführt, hier wurde eine Erweiterung in Richtung Hillegossen beim Bau berücksichtigt. Ebenfalls in einem Stumpfgleis wendet am Rathaus die Linie 4 zwischen den Gleisen der zum Landgericht führenden Trasse. Die Haltestelle Obernstraße, die sich gegenüber der Kunsthalle befindet, ist ein zusätzliches wichtiges Wendegleis für diese Linie, da die eingleisige Anlage am Rathaus für Verstärkungsfahrten im Spitzenverkehr nicht ausreicht. Sie dient außerdem als Ausweichhaltestelle für die Linie 1 bei Störungen im Innenstadtbereich. Während des Stadtfestes "Leinewebermarkt" werden die Fahrten der Linie 4 bis zur Obernstraße verlängert. |
||||||||
Quelle: Wikipedia, Stadtbahn Bielefeld Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
Quelle: Wikipedia, Stadtbahn Bielefeld, erstellt von StG1990, GNU-Lizenz
Sollten Sie Fehler an den Daten entdecken oder Ergänzungen haben, so können Sie eine Mail an mich schicken. |