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Tunnelportale


Bilder der Strecke 3113: (Nie fertiggestellt / Projekt in Bau)

1 Tunnel (2.565 Meter)Treis 

[Koblenz -] Treis-Karden - Bruttig (- Bullay/Mosel) [- Trier] (Rechte Moselstrecke)

Treiser Tunnel  [COC]  (RP)
Wird auch Valwigerberg-Tunnel genannt

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Nordostportal des Treiser Tunnels (Sammlung: Bernhard H. Gross)

Länge:
2.565 Meter

Streckenteil:
Treis-Karden - Bruttig

Lfd-Nr, Direktion:
563, Sar-082

Seite/Quadrant:
73 A Nicht eingezeichnet
75 C3 Nicht eingezeichnet

bei km:
1 - 4

Südwestportal des Treiser Tunnels (Sammlung: Bernhard H. Gross)
Nordostportal, vom Bahnhof Treis-Karden (1922)
Sammlung: Bernhard H. Gross
Bilder aus
dem Innern
Südwestportal, vom geplanten Bahnhof Bruttig
(1924 - 1931) Sammlung: Bernhard H. Gross

Geschichte:

(Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild)
Zwischen Neef und Cochem macht die Mosel einen großen Bogen Richtung Osten um den "Krampen", einen Gebirgszug, herum. Als in den 1870er Jahren die Moselstrecke errichtet wurde, wurde der Krampen vom Kaiser-Wilhelm-Tunnel, dem bis zum Bau der Neubaustrecken längsten Tunnel im deutschen Eisenbahnnetz unterquert. Vielleicht blieben uns deshalb so wunderschöne Orte mit historischem Stadtbild wie Ediger-Eller und Beilstein erhalten. Und doch gab es Bestrebungen, auch diesen Teil der Mosel mit der Eisenbahn zu erschließen.
Nachdem aber private Eisenbahngesellschaften, unter anderem auch die Moselbahn Aktengesellschaft abgewunken hatten, sollte der Preußische Staat die Strecke errichten. Da dies auch militärischen Erwägungen entsprach (der Preußische Generalstab war an einer leistungsfähigen Eisenbahnverbindung Richtung Frankreich interessiert), wurde schließlich im Sommer 1916 mit den Bauarbeiten begonnen.

Fertig gestellt wurden folgende Kunstbauten:

a) Der Quinter Viadukt, ein imposanter Viadukt mit 24 Bögen und einer Länge von 570 Metern.

b) Ein Streckenteil zwischen Fankel und Treis zu dem unter anderem umfangreiche Dämme in der Gegend von Bruttig, Dammaufschüttungen und Durchlässe auf der rechten Moselseite gegenüber von Treis und Pommern, vor allem aber der Treiser Tunnel mit einer Länge von 2.565 Metern gehören.

  Luftschaft des Treiser Tunnels auf dem Valwinger Berg (Foto: Bernhard Groß, 1980)
c) Die Urmitzer Rheinbrücke

d) Der Treiser Tunnel, manchmal auch Valwigerberg-Tunnel genannt, war damit der sechstlängste Tunnel in Deutschland. Züge hat er freilich nie gesehen.
Es ging wie bei den meisten "Strategischen Bahnen": Als der Krieg 1918 endete, war sie nicht vollendet, die Siegermächte verboten den zweispurigen Weiterbau und einen zivilen Verkehrswert konnte man ohnehin nicht erkennen. So wurde noch ein paar Jahre hier und da weitergebaut, bevor die Bauarbeiten dann ganz eingestellt wurden.
Der mit rund 4 Jahren Verspätung im Jahre 1923 fertiggestellte 2.565 Meter lange Tunnel zwischen den Moselorten Treis und Bruttig wurde nie dem Verkehr übergeben, da die rechtsseitige Moselstrecke nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg nicht realisiert wurde.
Zum Kriegsende wurden die beiden Tunnelportale von französichen Truppen geprengt und Mitte der 1980er Jahre wurde dann auch der rund 200 Meter tiefe Luftschacht (Foto rechts von Bernhard H. Gross, 1980) auf dem Valwiger Berg mit einer schweren Betonplatte verschlossen.

Eine Galerie mit aktuellen Bildern aus der Gegenwart von der unvollendeten Strecke von Treis-Karden über Bruttig nach Bullay/Mosel finden Sie hier. Tunnelbilder sind jedoch keine darunter, diese finden Sie auf dieser Seite.

Champignons und Motoren.

Rest vom Südwestportal des Treiser Tunnels (Foto: VSO, Juni 2006)  
Von 1931/32 war der Tunnel bis Januar 1944 auf seine gesamte Länge hin als Champignonzuchtanlage genutzt worden; davor waren die Portale vermauert. Zum Umbau des Tunnels als unterirdische Rüstungsfabrik waren KZ-Häftlinge [aus dem KZ Natzweiler] eingesetzt, die mit Einzug der Firma Robert Bosch, Stuttgart, wieder abgezogen wurden. In den letzten beiden Kriegsjahren 1944/45 stellte Bosch dann kriegswichtige Zündkerzen und Zündapparate in der Tunnelfabrik her.
Diese Rüstungsfabrik war die mit Abstand größte des Dritten Reichs, die je in einem deutschen Eisenbahntunnel untergebracht war.

Was ist geblieben

  Blick vom Berg über dem Südwestportal des Treiser Tunnels (Foto: VSO, Juni 2006)
Der unterirdische Tunnelhohlraum existiert auch heute noch. Von beiden Portalen (Nordportal bei Treis und Südportal bei Bruttig) ist jedoch heute rein gar nichts mehr zu sehen, da die Bereiche der zerstörten Portale im Zuge der Schaffung eines Landschaftsschutzgebietes (Treis) und der Flurbereinigung (Bruttig) 1974 und 1975 vollständig eingebaut, also mit Erde überfüllt, worden sind. Einzig die schwere, schräge Stützmauer des Südportals (Bilder links und rechts, fotografiert von VSO im Juni 2006) ist heute noch zu erhalten. Auf dem rechten Moselufer gegenüber Treis und Pommern kann man das Streckenplanum aber noch sehr gut verfolgen und es gibt einige Durchlässe. Am interessantesten aber ist Bruttig: Der Ort wird von einem in etwa 250 Metern Abstand vom Moselufer verlaufenden Bahndamm durchschnitten.

Große Teile dieser Informationen stammen von Bernhard H. Gross aus Trier, der im Laufe vieler Jahre mit großem Aufwand die gesamte Geschichte dieses Tunnels rekonstruiert hat.

Übrigens war der Treiser Tunnel bis in die 1970er Jahre der sechstlängste deutsche doppelgleisige Regelspurtunnel. (Reihenfolge: Kaiser-Wilhem-Tunnel, Schlüchterner Tunnel, Fahrnauer Tunnel, Brandleite-Tunnel, Rudersdorfer Tunnel, Treiser Tunnel, Königsstuhl-Tunnel, Goldberg-Tunnel, ...)

Siehe auch: Wikipedia, Außenlager Bruttig im Treiser Tunnel und Team Delta, Objekt A7, Reichsbahntunnel Treis-Bruttig

Landkarte:

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Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

Hinweis:

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