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Der Lohbergtunnel ist ein 1.072 Meter langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke von Hannover nach Würzburg in der Nähe von Kassel. In der Planungs- und Bauphase war der Tunnel mit einer Länge von 563 Metern geplant gewesen. Der in offener Bauweise als Rahmen erstellte Teil des unmittelbar südlich angrenzenden Kreuzungsbauwerks Kahnwiese wurde später dem Tunnel zugeschlagen. Verlauf: Über den Tunnel erreicht die aus Richtung Göttingen kommende Neubaustrecke Ihringshausen. Die zunächst gerade Trasse geht dabei Richtung Kassel in eine Rechtskurve in westlicher Richtung über. Im geschlossenen Teil des Kreuzungsbauwerks überquert das südliche Gleis der Bestandsstrecke in einem spitzem Winkel die Gleise der Neubaustrecke. Die beiden Gleise der Bestandsstrecke verlaufen dabei am nordöstlichen Ende des Bauwerks parallel zueinander auf der Westseite in Hochlage, während östlich davon die beiden Neubaustreckengleise in Tieflage liegen. Am Ende des geschlossenen Teils des 484 Meter langen Kreuzungsbauwerks Kahnwiese, das heute Teil des Lohbergtunnels ist, schließt sich das 466 Meter lange Trogbauwerk des Kreuzungsbauwerks an. Der Notausgang aus dem Tunnel führt zu einer benachbarten Straße. Auf den Lohbergtunnel folgt nördlich, nach einem kurzen Abschnitt, die Fuldatalbrücke Kragenhof. Westlich folgt nach neun Kilometern der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Bau: Der Baubeginn am Lohbergtunnel wurde im Oktober 1984 gefeiert. Die Auftragssumme für den Tunnel lag bei 18,1 Millionen D-Mark. Der zwischen 5 und 22 Meter überdeckte Tunnel sollte, vom Nordportal kommend, zu 352 Metern in Neuer Österreichischer Tunnelbauweise entstehen. Die übrigen 210 Meter in Richtung Südwesten sollten in Offener Bauweise erstellt werden. An diesen in offener Bauweise erstellten Tunnel schließt sich unmittelbar das Rahmenbauwerk des Kreuzungsbauwerk Kahnwiese an. Der Tunnel durchörtert mittleren Buntsandstein, der von Hangschuttmassen und Lößlehm überlagert wird. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde der Tunnel im Südwesten mit einem Meter und im Nordosten etwa 20 Meter überschüttet. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden 107.000 m³ Erde bewegt, davon 50.000 m³ Ausbruch aus dem Tunnel und 54.000 m³ für den Voreinschnitt. Im Gegenzug wurden 6.000 m³ Spritzbeton, 34.000 laufende Meter Anker, 18.000 m³ Ortbeton und 1.200 t Baustahl eingebracht. Im April 1985 folgte der Baubeginn für das Kreuzungsbauwerk Kahnwiese. Das 950 Meter lange Bauwerk setzt sich zusammen aus geschlossenem Rahmen mit 55 Blöcken, die eine Länge von 484 Meter haben, und einem U-förmigen Trogbauwerk mit 53 Blöcken mit einer Länge 466 Metern. Der Rahmen weist eine lichte Breite von 12,30 Meter und eine Höhe von 6,90 Meter über Schienenoberkante auf. Der Aushub aus dem 950 Meter langen Kreuzungsbauwerk, der 110.000 m³ betrug, wurde größtenteils für Lärmschutzwälle entlang der Strecke verwendet. Die Auftragssumme lag bei etwa 28 Millionen DM. Die im Bereich des Kreuzungsbauwerks angetroffenen tonigen Schluffe galten als ausgesprochen schlechter Baugrund, da sie Wasser nur sehr langsam abgeben und sich langfristig setzen. Die stellenweise angetroffenen Schichten von Gips und Braunkohle erwiesen sich als noch schwierigerer Baugrund. Das Bauwerk wurde daher auf nahezu seiner gesamten Länge auf 760 Ortbeton-Großbohrpfähle von 8343 Meter Gesamtlänge gegründet. Die bestehenden Gleise wurden die vorhandenen Gleise mehrfach in mehreren Schritten während des Bauablaufs verlegt. Im Zuge des Projekts wurden auch zwei Fußgängerbrücken über die Gleise sowie ein Versorgungskanal unter dem Trog erstellt. Mit der Bauausführung des ursprünglichen Lohbergtunnels war Heid & Franke in München beauftragt. Als Auftraggeber fungierte die Projektgruppe NBS bei der Bundesbahndirektion Frankfurt am Main der Deutschen Bundesbahn. Inbetriebnahme: Das Bauwerk wurde, zusammen mit dem Streckenabschnitt Kassel–Fulda, 1991 in den regulären Betrieb genommen. Die Entwurfsgeschwindigkeit der Neubaustrecke in Kassel liegt bei 120 km/h. |
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Quelle: Wikipedia, Lohbergtunnel Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
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Fotografiert in 1989 von Wikipedia-Benutzer Kilian Salzer, Linux-Klausel (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
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Umgebung am Nordostportal Die Gleise der Bestandsstrecke, die sich rechts befinden, wurden hier vorübergehend mit den Baugleisen der Neubaustrecke auf der linken Seite verbunden. Züge zwischen Hann. Münden und Kassel verkehrten damit vorübergehend über die Neubaustrecke, während die Bestandsstreckengleise, die rechts hinten zu sehen sind, umgebaut wurden. |
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Westportal |
Westportal |
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Während eines kurzen Zeitraums in der Bauphase der Neubaustrecke fuhren alle Züge der Bestandsstrecke in einem kurzen Abschnitt hier über die Neubaustrecke, während die Bestandsgleise neu geordnet wurden. Die beiden Bestandsstreckengleise liefen an dieser Stelle unmittelbar parallel. In der neuen, im rechten Bild schon vorbereiteten Führung, läuft das Gleis von Kassel nach Eichenberg hier rechts und quert auf dem Tunnel die Achse der Neubaustrecke. Auf der linken Seite läuft dabei das Gleis von Eichenberg nach Kassel. Während dieser Bauphase fuhren die Züge der Altstrecke für wenige Kilometer über die Neubaustrecke. |
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Zwischen den beiden Bildern liegt ein Zeitraum von mehreren Monaten |
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Fotografiert von Burkhard Schade im Januar 2008 (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
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Fernsprecher am Nordostportal |
Umgebung am Nordostportal |
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Signal am Nordostportal |
Westportal |
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Westportal |
Westportal |
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Links und rechts der NBS befindet sich die "alte" Strecke von Kassel über Hann. Münden und Eichenberg nach Göttingen, auf den Bildern vom Westportal ist links der Haltepunkt Fuldatal-Ihringshausen (Fahrtrichtung Kassel) zu erkennen. |
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Foto aus Buch "Nord-Süd" von Wolfgang Klee, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1990 |
Fotografiert von R. Bachmann im Mai 2002 (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
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Nordostportal |
Westportal |
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