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Text und Fotos von Karlheinz Dörner (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
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Auf Kosten des Landkreises Schmalkalden ließ man die von Schmalkalden nach Kleinschmalkalden führende Strecke bis nach Brotterode verlängern, Betriebseröffnung war nach einigen baulichen Schwierigkeiten am 19. Dezember 1898. Die bis dahin private Kleinbahn von Kleinschmalkalden nach Brotterode wurde 1949 enteignet und der DR angegliedert. Nachdem in den 60er auch in dieser Gegend der Kraftverkehr zunehmend an Bedeutung gewann, wurde 1968 der Reiseverkehr zwischen Kleinschmalkalden, dass von 1946 bis 1993 Pappenheim hieß, und Brotterode eingestellt. Danach baute man die Gleise von Auwallenburg bis Brotterode ab. Seit dem 1. November 1996 ist der SPNV zwischen Schmalkalden und Kleinschmalkalden erneut eingestellt. Die DR bediente im Güterverkehr bis nach der Wende noch die Bahnhöfe Floh-Seligenthal, Kleinschmalkalden und die Erzverladestelle Auwallenburg, der sich bei km 3,2 befindet, welche von einer Seilbahn mit Schwerspat aus den umliegenden Bergwerken versorgt wurde. Mitte der 80er Jahre verlangte Brotterode, das inzwischen zur Stadt geworden war, nun zum dritten Mal nach einem Eisenbahnanschluß. Die Ölkrise in der DDR zwang zum Bau eines Heizkraftwerkes für das Fahrzeugelektrik Ruhla (FER) auf Kohlebasis. Auf der Suche nach einem geeigneten Verkehrsmittel, um größere Mengen Kohle in die Berge zu transportieren, setzte man damals die einzig richtige Entscheidung durch und baute die ehemalige Kleinbahn 1986 wieder auf. Seit 1987 verkehrten wieder Güterzüge nach Brotterode, sogar mit Loks der BR 118, der jetzigen Baureihe 228. Der Werkbahnhof, bei km 8,0 an der Strecke liegend, wurde einige hundert Meter vor dem alten Bahnhof errichtet, der aber über keine Gleise mehr verfügt. Doch lange sollte das »Comeback« der Strecke nicht dauern. Seit einigen Jahren ruht auch der Kohleverkehr nach Brotterode bereits wieder. Die fast neuen Schienen rosten vor sich hin und wachsen mit Unkraut zu. Bis 1996 wurde die Strecke lediglich von einem Unkrautbekämpfungszug und einigen Loks zur Streckenkontrolle befahren. Die erst für 1997 vorgesehene Abbestellung durch das Land Thüringen wurde vorgezogen, was vor folgendem Hintergrund zu sehen ist: Am Bahnübergang am Haltepunkt Reiherstor sollte die mechanische Schrankenanlage durch eine automatische ersetzt werden, um das Personal einzusparen. Nach § 13 des Eisenbahnkreuzungsgesetz müßten die Kosten der anfallenden Baumaßnahmen dabei zwischen den Beteiligten gedrittelt werden, in diesem Fall wären dies Bund, DB AG und Stadt Schmalkalden. Letztere war jedoch nur im Fall eines Weiterbetriebs der Strecke bereit, die Kosten aufzubringen, der durch das Land über 1997 hinaus nicht vorgesehen war. Ähnlich war es bereits der Gemeinde Floh-Seligenthal ergangen, die ihre Kostenbeteiligung am Bahnübergang nahe dem Bahnhof nur unter der schriftlichen Zusage eines Weiterbetriebs geleistet hatte, der dann doch zur Disposition stand. Die Thüringer Rennsteigbahn AG, die bereits mit dem Probeeinsatz eines Verbrennungstriebwagens BR 5047 der ÖBB auf dieser Strecke von sich reden machte, hat signalisiert, den Personenverkehr wieder aufzunehmen. Allerdings fehlen ihr bisher sowohl die Zulassung als Eisenbahnunternehmen als auch eigene Fahrzeuge, so führte zunächst die Dürener Kreisbahn den Betrieb durch. Zwei der inzwischen überzähligen Schienenbusse und ein Beiwagen wird nach Schmalkalden überführt, am 3. November 1996 wird ein zweiwöchiger Probebetrieb bis Auwallenburg beginnen, die Fahrplantrassen werden hierzu angemietet. Zunächst sollen drei Zugpaare angeboten werden. Nach der Testphase wird die Entscheidung über einen Weiterbetrieb fallen, die Strecke wurde von der DB AG gemäß § 11 AEG zur Übernahme durch Dritte angeboten, die Frist läuft Ende November 1996 ab. Interessanterweise sind die Anteilseigner der Thüringer Rennsteigbahn AG neben privaten Anlegern unter anderem auch der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und einige Anliegergemeinden der Strecke. Auch für Privatleute ist die Zeichnung von Aktien möglich, zu 10.- DM pro Stück, bei einer Mindestabnahmemenge von 10 Stück. Dieser Probeeinsatz dauerte keine zwei Wochen, am 14. November 1996 war das für den Probebetrieb bereitgestellte Geld aufgebraucht. Zum Einsatz kamen die Schienenbusse 203, 204 und VS 251 der Dürener Kreisbahn, bereits mit dem Schriftzug »im Auftrag der Thüringer Rennsteigbahn« versehen. Gefahren wurden Montag bis Freitag sechs Zugpaare, am Wochenende vier. Die ursprünglich am Wochenende vorgesehene Bedienung von Auwallenburg konnte, außer am Eröffnungstag, nicht durchgeführt werden, da hierfür zusätzliches DB-Rangierpersonal nötig gewesen wäre. Nach einer mißglückten Dampfsonderfahrt im Februar 1997 nach Auwallenburg ist es ruhig geworden um diese Strecke. Für die Übernahme der Strecke hatte sich die Rennsteigbahn AG beworben, wollte den regulären Betrieb noch 1997 mit dem Partner Erfurter Industriebahn oder auch anderen Partnern aufnehmen. Auch für den Sommerfahrplan 1998 wurde von der Rennsteigbahn AG, zum hundertjährigen Bestehen der Strecke, die Betriebsübernahme geplant. Von der Rennsteigbahn AG ist seitdem nichts mehr zu hören. Das Eisenbahnbundesamt hat gemäß § 11 Absatz 2 AEG mit Datum die dauernde Einstellung des Betriebes der Strecke von Schmalkalden nach Kleinschmalkalden genehmigt. Die Stilllegung trat in Kraft mit Datum vom 30. Juni 1999. Für den Abschnitt von Kleinschmalkalden nach Brotterode wird derzeit geprüft, ob der Kreis Schmalkalden-Meiningen als Rechtsnachfolger der 1949 enteigneten Privatbahn Anspruch auf Rückübertragung stellen kann. |
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Fotografiert im Mai 2002 von Wolfgang Weist (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
Fotografiert im Mai 2003 von VSO (Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild) |
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Fotografiert im Oktober 2004 von Dr. Reiner Schruft |
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