Die Brücke (Fotografiert im Juni 2004 von VSO)
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Technische Daten:
Die Spannweite beträgt 50 Meter,
die Konstruktionshöhe ist 6 Meter.
Jeder der beiden Fachwerkträger hat 19 Pfosten, wobei sich an jeden Endpfosten nach außen eine Strebe anschließt, unter deren Fußpunkt ein Auflager ist. Unter jedem Pfosten ist ein Querträger angeschlossen, auf dem Fahrbahnträger ruhen. Die Windverbände bestehen aus Andreaskreuzen.
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Erbaut wurde die Brücke 1891/92 im Verlaufe der "Seitenbahn" Schiltach - Schramberg, deren Eröfnung am 9.10.1892 erfolgte. Obwohl der größte Teil auf Badischen Gebiet lag, wurde diese Bahn von Württemberg gebaut. Pläne zur Weiterführung der Strecke über Schramberg hinaus Richtung Rottweil zerschlugen sich.
Der Personenverkehr wurde bereits 1959 eingestellt, der Güterverkehr hingegen bis 1991 aufrechterhalten. Danach wurde der Gleisoberbau abgeräumt und die Trasse als Rad-Geh-Weg ausgebaut.
Diese Brücke ist eine Parallel-Gurtbrücke mit untenliegender Fahrbahntrasse und doppelten Fachwerk. Mit dieser Bauweise nach dem "System Linville" ist sie ein Unikat in Süddeutschland. Die Bauweise des doppelten Fachwerks wurde ab 1860 vielfach für große und bedeutende Brückenbauwerke verwendet, weil diese Konstruktion den Vorteil engliegender Knoten mit der Möglichkeit einer exakten statischen Berechnung vereinte. Letzeres war in der Frühzeit des eisernen Brückenbaus nicht die Regel.
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Diese Brücke ist im Gegensatz zu ihren großen Schwestern:
Eisenbahnbrücke über den Lek bei Culemburg (Niederlande), 1866 - 1868
Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Düsseldorf und Neuss, 1869 - 1870
Eisenbahn- und Straßenbrücke über den Rhein zwischen Mannheim und Ludwigshafen
Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Wesel, 1872 - 1874
Neckartal-Viadukt bei Stuttgart-Münster, um 1895
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nicht verändert oder ersetzt worden.
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Der Schienenbus
Seit Beginn der 50er Jahre waren die dieselgetriebenen Schienenbusse der Waggonfabrik Uerdingen auf allen Nebenstrecken der Deutschen Bundesbahn im Einsatz. In den jahren 1952-1955 wurden über 100 Wagen in den Dienst gestellt.
Auf der Kinzigtalbahn verkehrten die Großraumwagen des VT 98.9 in den Jahren 1953 bis 1996.
Dies ist für die Stadt Schiltach Grund genug, dem liebgewordenen, inzwischen selbst zum Kulturdenkmal erklärten Schienenbus ein Andenken zu bewahren und ihn auf der oberen Bahnhofsbrücke aufzustellen.
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